Eppinghofen.. In der Mülheimer Gaststätte „Zum schrägen Eck“ treffen sich Leute aus dem Dichterviertel auf ein Bier, aber auch Fans zum Fußballgucken. Dart-Vereine und Billardspieler sind hier seit vielen Jahren ebenfalls zu Hause.
Eine typischere Stammkneipe gibt es wohl kaum. In der Gaststätte „.Zum schrägen Eck“ an der Bruchstraße hocken Biertrinker an der großen Theke und schwatzen. An den Wänden hängen nicht nur ein blinkender Spielautomat, ein Sparclubkasten und ein Flachbildmonitor, sondern auch Fanartikel verschiedenster Fußballvereine – Schalke, BVB, Mönchengladbach, Bayern. Der Billardtisch ist noch ungenutzt, an der Elektrodartscheibe aber testen ein paar junge Männer schon ihre Treffsicherheit. Im Nebenraum werfen sich die Steeldarter des 1. DC Mülheim gerade ein. Und weil fast alle eins wollen – Pils – kommt Tomislav Pulic aus dem Zapfen erstmal nicht raus.
Seine Wirtschaft im Dichterviertel ist Treffpunkt für die Leute aus dem Stadtteil, aber es gibt auch nicht wenige Stammgäste, die aus anderen Ecken Mülheims kommen. „Wir machen hier viel über Fußball“, sagt der Wirt, der am Zapfhahn vor rund fünf Jahren Vater Zarko abgelöst hat.
Zwei Spiele gleichzeitig gucken
Er hat Sky („obwohl das fast unbezahlbar geworden ist“) und, wenn Bundesliga, DFB-Pokal oder Champions League läuft, oft volles Haus. „Da wir zwei Fernseher haben, zeigen wir manchmal sogar zwei Spiele gleichzeitig. An der Theke Schalke und in der anderen Ecke Dortmund“, erzählt Pulic und ist stolz darauf, dass es bei ihm nie Ärger gibt. Was sicher auch an seiner klaren Ansage liegt: „Hier kann jeder gucken, der sich benehmen kann.“
Ein Dortmunder und ein Gladbacher Fanclub treffen sich regelmäßig im „Schrägen Eck“, aber auch ein Tippclub. Außerdem läuft seit über zehn Jahren einmal in der Woche eine eingeschworene Pool-Billard-Truppe auf. „Stammtische oder auch Frühschoppen, so, wie es sie früher gab, sterben aus. Dafür kommen viele Gruppen her, die hier spielen“, berichtet Tomislav. Skat kloppen, würfeln und knobeln – das ist bei ihm ausdrücklich erwünscht.
Und natürlich darten. Schon seit 1984 trainiert und spielt der 1. DC Mülheim vor Ort, der früher sogar dreimal Deutscher Mannschaftsmeister war. „Wir brauchen ja etwas Platz für unseren Sport und eine nette Atmophäre, und genau das haben wir hier“, findet Achim Hesse. Auch zwei Elektrodart-Mannschaften üben und spielen im „Eck“: der DC Schräg und die Dartangons.
Pulics Gäste sind ansonsten eine bunt gemischte Stammkneipenschar. „So zwischen 18 und 70 Jahre alt und zu etwa 30 Prozent Frauen.“