Mülheim.. Viel Prominenz und skurrile Kostüme gab es bei den Movie Days in der Stadthalle. Star Wars-Schauspieler David Prowse plauderte mit den Fans - er hatte eine der wichtigsten Rollen der Science-Fiction-Saga gespielt.
Verwundert reiben sich Spaziergänger die Augen, als eine Kolonne amerikanischer Polizeifahrzeuge in bester „Miami Vice“-Manier mit Blaulicht und Sirenen Richtung Stadthalle fährt. Doch das ist kein Großeinsatz der Polizei Mülheim, für den die Beamten Verstärkung aus den Staaten angefordert hätten. Hinter der Aktion stecken Leute vom Leverkusen Action Police Team – kurz L.A.P.T. –, die bei den ersten Mülheimer Movie Days zu Gast sind. In der Stadthalle drehte sich am Wochenende alles um die Faszination Kino.
Die Mitglieder des L.A.P.T. befassen sich mit Symbolen und Arbeitsweise des Los Angelos Police Departements. Für die Blaulicht-Fahrt bei den Movie Days haben sie extra eine Sondergenehmigung der Stadt eingeholt. Doch müssen sich die vermeintlichen Cops alle Mühe geben, um beim großen Schaulaufen um das originellste Kostüm irgendwie aufzufallen. Denn alle waren sie da: Die „Stormtroopers“ aus Stars Wars in futuristischen weißen Plastikanzügen, ein durchtrainierter Tarzan mit Lendenschurz, finstere, blutüberströmte Gestalten aus dem filmischen Gruselkabinett und natürlich er: die dunkle Seite der Macht, Darth Vader.
Letzterer sogar höchstpersönlich, denn Darth-Vader-Darsteller David Prowse gab sich in Mülheim die Ehre. Bis auf den letzten Platz ist der Saal besetzt, als der Schauspieler geduldig die Fragen der Fans beantwortet. Anders als sein filmisches Alter Ego präsentiert sich der Star vollkommen allürenfrei und erzählt Anekdoten, die sich hinter den Kulissen von Star Wars abgespielt haben. Ist es eigentlich heiß unter dem Kostüm? „Das kann man wohl sagen, fragen Sie ihn!“ sagt er neckisch und deutet auf einen Mann in der berühmten Vader-Kluft. Im Hintergrund hört man den beklemmend lauten Atem, das Erkennungszeichen des bösen Herrschers.
Ihre 41 Jahre sieht man der Schauspielerin heute nicht an. In der Gesprächsrunde in der Stadthalle gibt sie sich natürlich und versteht es, das zunächst schüchterne Mülheimer Publikum aus der Reserve zu locken. „Die Arbeit mit David Hasselhoff hat Riesenspaß gemacht“, verrät sie. „Wenn ich beim Dreh mal nicht so gut drauf war, hat er hinter der Kamera Grimassen gezogen und mich zum Lachen gebracht.“
Baywatch-Nixe Erika
Eher rabiat geht es dagegen beim Wrestling im Foyer zu. Mit einem dumpfen Knall schickt der korpulente Österreicher „Big Walter“ seinen Herausforderer „Jay Skilled“ auf die Bretter, dessen Rücken am Ende des Kampfes mit roten Flecken übersät ist. „Das ist schon schmerzhaft“, bestätigt ein Kenner der Szene. Unter den Zuschauern sind auch viele Kinder. „Nicht zu Hause nachmachen“, betont der Moderator zwar immer wieder, doch eignet sich eine solche Darstellung von Gewalt für Sechsjährige wohl trotzdem nicht – Show hin oder her.
Exotisch-schwüle Atmosphäre verbreitet eine Bauchtänzerin mit einer echten Würgeschlange, mit der sie einem Zuschauer gefährlich nahe zu Leibe rückt. Die Show ist eine Hommage an Selma Hayeks legendäre Tanzeinlage im Kultfilm „From Dusk Till Dawn“, als sie eine gelbe Boa um ihren Körper schlängeln lässt.
Mit den Movie Days haben sich die Veranstalter Angelo Zannin und Eric Brandenburg einen Kindheitstraum erfüllt. „Wir wollen den Menschen wieder Lust auf Kino machen“, so Zannin. In diesem Jahr sollen die Movie Days noch einmal im Oktober in die Stadthalle kommen.