Mülheim.

Wie stark werden die Menschen im Umfeld des Fallwerkes in Speldorf von den Schwermetallen, die bei der Zerkleinerung des Schrotts in die Umwelt gelangen, belastet? Um diese entscheidende Frage zu klären, nahm jetzt die Bodenbehörde des Tiefbauamtes auf Empfehlung der Bezirksregierung auf vier Grundstücken an der Hofackerstraße Bodenproben, die auf Schwermetallbelastungen untersucht werden. Die Proben wurden in Tiefen von zehn bis 60 Zentimeter genommen, und nur auf der östlichen Seite des Fallwerkes.

Die Bürgerinitiative, die sich seit Jahrzehnten gegen die Umweltbelastungen wehrt, sieht diese begrenzte Probenahme kritisch: Zum Teil haben nämlich die Anwohner in den letzten Jahren Mutterboden aufgeschüttet, der das eigentliche Ausmaß der Schadstoffe nicht wiedergeben könnte. Soll heißen: Der ursprüngliche Boden könnte deutlich stärker belastet sein.

Feinstaub liegt über zulässigen Werten

Amtsarzt Dr. Dieter Weber erklärte gegenüber der WAZ, dass die Feinstäube Chrom und Nickel über den zulässigen Vorsorgewerten lägen. Bei Chrom etwa gelte als Orientierungswert 17 Nanogramm pro Kubikmeter, der im Umfeld gemessene Wert am Fallwerk betrug 19,5. „Im Sinne einer Gesundheitsvorsorge müssen wir die Feinstaubkonzentration hier senken“, so der Arzt.

Lärm, Erschütterungen, Luftbelastungen – die Bezirksregierung hat mit den Betreibern des Fallwerkes einen Vertrag ausgehandelt mit dem Ziel, die Belastungen spürbar zu reduzieren. Dazu muss in dem Werk einiges verändert werden. Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) fordern dringend die Bezirksregierung auf, das Änderungsverfahren mit Beteiligung der Bürger durchzuführen.