„Sozialraum orientierte Quartiersentwicklung“, ein recht sperriger Begriff, den rund 500 Mülheimer bereits mit ziemlich vielfältigem Leben füllen. Denn sie alle gestalten das Netzwerk der Generationen, das seit 2009 besteht. Ursprung vor rund fünf Jahren war die „Handlungsempfehlung für eine seniorengerechte Stadt“, die von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie der Uni Dortmund erarbeitet worden war.
„Wie stellen sich Bürger ihre Stadtteile in zehn bis 15 Jahren vor“, das sei eine der zentralen Fragen gewesen, sagt Jörg Marx, der Netzwerkkoordinator der Stadt. Workshops haben stattgefunden, in denen sich die Mülheimer austauschen konnten und Perspektiven für ihre Stadtteile entwickeln. „Dabei kam heraus, dass sich viele Menschen dafür interessiert und beteiligt haben, nicht nur Privatleute, sondern auch Dienstleister“, so Marx. Denn Ziel und Anspruch des Netzwerkes sei es, möglichst viele Partner miteinander in Kontakt zu bringen, vorhandene Ressourcen in den Stadtteilen zusammenzuführen und die Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und professionellen Kräften zu fördern. Marx betont: „Dabei war uns wichtig, dass ein Netzwerk entsteht, das für alle offen ist und eben nicht rein städtisch oder kirchlich geprägt ist.“
In sechs von neun Stadtteilen gibt es bereits Arbeitsgruppen des Netzwerkes der Generationen. In Saarn, Speldorf, Stadtmitte, Eppinghofen, Styrum und Dümpten treffen sich regelmäßig engagierte Bürger. So unterschiedlich die Strukturen der Stadtteile, so verschieden sind auch die Schwerpunkte der einzelnen AGs. Allen gemein sind aber vier Wirkungsfelder: Gesundheit und Pflege, Kommunikation und Partizipation, Wohnen sowie Kultur, Bildung, Freizeit und Sport – verbunden mit der Bestrebung, durch die Netzwerkarbeit ein wertegetragenes und sinnstiftendes Lebensumfeld – gerade für Ältere – zu schaffen.