Mülheim..

Sie würden gerne gärtnern, allein oder in der Gruppe, haben aber keinen Garten? Die Chancen steigen, dass Sie in Ihrer Umgebung dazu bald Gelegenheit haben könnten, vielleicht schon zur nächsten Saatzeit. Das Grünflächenamt will stadtweit Brachflächen für Bürgergärten zur Verfügung stellen.

An der Kämpchenstraße, an der Oberhausener Straße oder Im Wiesengrund – bis zu 7000 Quadratmeter sind die Flächen groß, die die Stadt dazu im Blick hat. „In absehbarer Zeit ist dort weder eine Vermarktung noch eine sonstige Verwendung geplant“, heißt es beim städtischen Immobilien-Service.

"Urban gardening"

Eine spätere andere Nutzung der Brachflächen schließt die Kommune jedoch nicht aus. „Es handelt sich um eine temporäre Zwischennutzung.“ Die Politik muss dem noch zustimmen, und auch der Kämmerer will sich die Flächen noch einmal unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Vermarktung ansehen, er braucht halt Euros und keine Erbsen, die dort wachsen könnten.

Das Grünflächenamt sieht mit dem Projekt „Gärtnern in der Stadt“ nicht nur einen möglichen Gewinn für interessierte Bürger, sondern auch einen kleinen für die Stadt, die die Brachflächen bisher pflegen und für die Verkehrssicherheit sorgen muss. Diese Aufgaben würden dann auf die Bürger übergehen, die einen Pachtvertrag abschließen. Für die Nutzung will die Stadt lediglich ein geringes Entgelt von den Bürgern erheben. Der städtische Haushalt würde eine geringe Entlastung erfahren, heißt es.

Das Projekt Bürgergärten läuft weltweit unter dem Stichwort „urban gardening“ (städtisches Gärtnern. Im Laufe der vergangenen Jahre ist daraus eine regelrechte Bewegung geworden. Bürger verschönern im Kleinen die Stadt, pflanzen Blumen oder auch Gemüse zur Selbstversorgung an.

[kein Linktext vorhanden]Premiere in Eppinghofen

Sie greifen nicht immer auf größere Brachflächen zurück, sondern manchmal auch nur auf eine Baumscheibe oder ein Stück Erde entlang einer Mauer. In Mülheim wurde vor gut drei Jahren in Eppinghofen an der Uhlandstraße/Vereinstraße der erste Bewohnergarten errichtet. „Dort hatte sich extra ein Verein gegründet, die Gärten wurden gut angenommen“, berichtete Daniel Bach, der frühere Stadtteilmanager, und zählt mehrere Nationalitäten auf, die dort gemeinsam säen und ernten.

Wie beliebt Gärtnern ist, beschreibt aktuell Wolfgang Burnus, der einen Garten in Eppinghofen bestellt, und das sehr erfolgreich: Auch Wein wächst in Mülheim, hebt er hervor und verweist auf den zu erwartenden guten Jahrgang 2013. Einige Flaschen im Jahr seien drin, berichtet er und macht Appetit aufs Gärtnern.

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