Mülheim.. Stadtcafé Sander öffnet nach der Umbaupause wieder. Die Konditorei ist seit 255 Jahren in der Stadt.
In der neuen Theke liegen sie zum Teil schon parat, die süßen Sünden mit Schokolade, Marzipan, Nüssen und Mandeln. Im Café stapeln sich am Dienstag noch die Stühle auf Tischen, Handwerker legen letzte Hand an. Dann wird alles auf Hochglanz gewienert im runderneuerten Stadtcafé Sander – damit sich bei der Eröffnung am heutigen Mittwochmorgen Gäste und Kundschaft gleich wieder wie zu Hause fühlen.
Die ersten Sanders waren Bäcker
Das neue Stadtcafé Sander ist das alte geblieben – ein Familienbetrieb, der der Stadt seit unglaublichen 255 Jahren treu ist. Die ersten Sanders im Jahr 1760 waren noch Bäcker, doch die letzten vier Generationen der Familie haben sich der Herstellung und dem Verkauf von Fein- und Süßgebäck verschrieben: Torten, Kuchen, Pralinen, Petit Fours, Baumkuchen entstehen in der hauseigenen Konditoren-Backstube. Friedhelm Großenbeck (dessen Mutter Marie eine geborene Sander war) und seine Frau Anke führen die Konditorei samt Café in siebter Generation, es ist die älteste Konditorei im Ruhrgebiet, sagen die Inhaber.
Erweiterte Speisekarte
Dafür hat sich an der Speisekarte im Café etwas geändert, es gibt jetzt – neben Kuchen und einem warmen Tagesangebot – mehr Sattmacher-Salate, Flammkuchen und belegte Fladenbrote, die der eilige Gast auch mitnehmen kann. Frühstücken (und zu Mittag essen) kann man weiterhin in Muße. Die Pfannkuchen – süß und herzhaft – bleiben im Programm.
Die Inhaber führen das Stadtcafé seit 1987, beide sind Konditoren und werden von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Drei Auszubildende lernen das süße Handwerk bei Meister Friedhelm Großenbeck und seiner Frau, die beide große Hoffnungen in die Umbau-Pläne für den Kaufhof setzen – wie wohl alle Geschäftsleute in der Mülheimer Innenstadt.