Die Bewohner der SWB-Seniorenwohnungen wehren sich gegen den Verwurf, kinderfeindlich zu sein. „Warum haben wir unsere Kinder großgezogen und geholfen, unsere Enkelkinder mit zu betreuen, wenn wir kinderfeindlich wären“, erklären sie zu dem Konflikt Auf dem Bruch in Dümpten. Dort hat die SWB an die Familien in dem angrenzenden Neubaugebiet appelliert, mehr Rücksicht auf die alten Menschen zunehmen (WAZ berichtete).
„Senioren haben auch Rechte“, betonen die Bewohner der SWB-Anlage, doch die Rechte würden ihnen von Anwohnern der angrenzenden Spielstraße und den Querblocks abgesprochen. Warum, fragen sie sich, gehen die Kinder nicht in die Gärten ihrer Familien, warum nutzen sie auch die Grundstücke der SWB als Tummelplatz und Spielfläche? „Steine werden dort rausgehebelt und durch die Gegend geworfen. Stöcke werden abgerissen. Wo sind die Eltern?“
Der Konflikt Auf dem Bruch schwelt schon länger. Vor drei Jahren wurden in direkter Nachbarschaft zu den 60 Seniorenwohnungen 26 Einfamilienhäuser für junge Familien errichtet. Den ganzen Tag über soll es seitdem Geschrei und Getöse geben. „Bänke und Stühle werden auf die Spielstraße gestellt, und alle sitzen da. Warum nicht in ihren Gärten?“ Dann, so die Senioren, würden die Häusern den Schall schlucken. Wer sich beschwere, werde angeschrien, heißt es. Doch das berichten auch die Familien von den Senioren. Und so manche Familie versteht die Klagen nicht, hält sie für völlig übertrieben.
„Wir haben den Kindern früher beigebracht, dass ein vernünftiges Miteinander möglich ist, wenn man Rücksicht nimmt“, betonen die Bewohner der Seniorenwohnanlage. Rücksicht und Verständnis füreinander – das ist es, was sie fordern.
Die SWB versucht, die Wogen zu glätten, vielleicht demnächst mal mit einem Nachbarschaftsfest. Für die Senioren steht fest: „Wenn noch mal bis Mitternacht gegrillt, bis drei Uhr nachts draußen gefeiert wird, der Lärm weiterhin stattfindet, werden wir Polizei und Ordnungsamt einschalten – auch wir Alten haben noch Rechte.“