Erinnern Sie sich noch an Frank Bremekamp? Der Mann war bis zu seinem Rausschmiss vor zweieinhalb Jahren Geschäftsführer der städtischen Job-Service-Gesellschaft (JSG). Danach stritten er und die Stadt vor Gericht.
Jetzt gab es eine Einigung oder, um es mit Hendrik Dönnebrink, Chef der städtischen Beteiligungsholding und aktueller JSG-Geschäftsführer zu sagen: „Einen fast hundertprozentigen Sieg für die Stadt.“
Bremekamp, der mittlerweile als selbstständiger Unternehmensberater arbeitet, erhält ab dem Zeitpunkt seines Rausschmisses, dem 7. November 2007, kein Geld, auch wenn man sich auf ein Auslaufen seines Arbeitsvertrags erst zum 30. November 2007 einigte, was sich immerhin besser im Lebenslauf macht. Auch seine Forderung, ab dem 1. Januar 2008 hätte sein Vertrag fünf weitere Jahre laufen müssen, ist vom Tisch. Es gibt auch dafür kein Geld. Alle Ansprüche aus dem Arbeitsvertrag sind erloschen.
Als noch nicht erledigt sieht Dönnebrink allerdings mögliche Schadensersatzansprüche der Stadt an. Zur Erinnerung: Unter Bremekamps Ägide lief ein Defizit von 1,3 Millionen Euro auf, es gab eine dubiose Kooperation mit einer Oberhausener Firma und dann noch einen von der Stadt verfügten Einstellungsstopp, um den sich der JSG-Chef aber nicht scherte. Die Stadt sieht durchaus noch Chancen, sich die eine oder andere Summe zurückholen zu können. Dabei kommt es allerdings darauf an, ob die Staatsanwaltschaft mögliche strafrechtliche Verstöße in Bremekamps Handeln sieht. Eine Klage hat die Stadt noch nicht eingereicht.
Die JSG hat sich nach Bremekamp verändert und sich zum Beispiel von Reinigungsdiensten für Fremdfirmen verabschiedet. 2009 wurden Mitarbeiter in die städtische Sozialagentur integriert. Die verbliebenen 15 JSG-Mitarbeiter kümmern sich seither um die Akquise freier Stellen für Arbeitslose, Integrationsjobs, Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung und Qualifizierungen für Arbeitslose über 50.