Mülheim. Die Stadt muss 88 Bäume, davon ein Großteil Ahornbäume, in Mülheim fällen. Eine Krankheit und die lange Trockenheit setzen ihnen zu.

Einigen Mülheimern wird es vielleicht schon aufgefallen sein: Am Fossilienweg und auch in der Grünanlage Düsseldorfer Straße stehen einige abgestorbene Bäume, darunter auch viele Ahornbäume. Der Grund: die Trockenheit der vergangenen Monate, aber auch die so genannte Rußrindenkrankheit, die in erster Linie Bergahorne befällt. Die Stadt hat nun angekündigt, das betroffene Grün zu entfernen.

Am Fossilienweg sollen 75 abgestorbene Bäume gefällt werden

Am Mittwoch, 16. Oktober, sollen die Arbeiten am Fossilienweg beginnen. Ein von der Stadt beauftragtes Kettwiger Unternehmen wird dann insgesamt 75 abgestorbene Bäume fällen. Darunter sind auch 44 Bäume, die der Mülheimer Baumschutzsatzung unterliegen. Am kommenden Montag, 21. Oktober, geht es in der Grünanlage Düsseldorfer Straße weiter – hier sollen 13 abgestorbene Bäume geschlagen werden.

„Um jeden Baum tut es uns leid“, betont Peter Schuhmacher, Abteilungsleiter Unterhaltungspflege beim Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen der Stadt. Und doch gebe es keine Alternative – die Verkehrssicherheit sei gefährdet.

Die Rußrindenkrankheit setzt nicht nur den Mülheimer Ahornbäumen zu

Die Rußrindenkrankenheit, die nicht nur den Mülheimer Ahornbäumen zusetzt, wird durch einen Pilz verursacht. Das Problem: Der Parasit greift gerne bereits geschwächte Gehölze an. Nach der verheerend trockenen letzten Zeit sind viele Ahorne nicht widerstandsfähig genug. „Die Krankheit breitet sich in rasender Geschwindigkeit aus“, erklärt Schuhmacher. Die Sporen des Pilzes setzen sich zwischen Rinde und Holz fest.

Einmal dort, stört er die Wasser- und Nährstoffversorgung empfindlich. Die Rinde blättert ab, „die befallenen Bäume verlieren ihr Laub“, erklärt Schuhmacher weiter. Nach dem Absterben nehme die Standfestigkeit der betroffenen Bäume rasch ab – durch eine schnell einsetzende Weißfäule.

Die Sporen des Pilzes können auch für den Menschen gefährlich werden

Doch der Pilz, vielmehr seine Sporen, können nicht nur für die Pflanzen gefährlich werden, sondern auch für den Menschen. Einmal freigesetzt, können sie beim Einatmen eine Entzündung der Lungenbläschen hervorrufen. Die Symptome: Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost.

Die ersten Verdachtsfälle bei den Bergahornen habe es bereits im vergangenen Jahr gegeben, berichtet Peter Schuhmacher. Da sei es zu einzelnen Fällungen im Kurpark Raffelberg und an der Parkstraße gekommen. Doch in diesem Jahr sieht es eben anders aus. Ob die Stadt auf die Naturverjüngung setzt oder irgendwann mit Neupflanzungen beginnt, kann Peter Schuhmacher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Wir wollen erst schauen, wie es sich an beiden Standorten entwickelt.“