Mülheim..

Nun ist es amtlich: Das städtische Tierheim wird ab Herbst saniert. Der Tierschutzverein und die Stadtverwaltung haben jetzt eine Vereinbarung unterzeichnet, dass sich der Verein mit bis zu 200.000 € an den Sanierungskosten beteiligt, die etwa bei 470.000 € liegen. Außerdem wird das Tierheim an der Horbeckstraße für die kommenden zehn Jahre weiterhin als städtische Einrichtung geführt.

Den Tierschützern liegen seit langem die Hundezwinger am Herzen, die in dem in den 1960er Jahren errichteten Tierasyl nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Dafür ist etwa ein halbes Jahr veranschlagt. Die bis dahin nicht vermittelten Fundhunde werden ab Herbst in andere Tierheime in der Nachbarschaft umquartiert.

Anonyme Spenderin zahlt für Kastration der Katzen

Die rund 300 Mitglieder des Tierschutzvereins engagieren sich aber auch über die Summe von 200.000 Euro hinaus für die Fundtiere: Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden werden in den kommenden fünf Jahren jährlich 10.000 Euro aufgebracht, mit denen die Hundeschule, die Kastration von Kleintieren sowie Zuschüsse bei besonders kostspieligen Operationen der oftmals verletzten Fundtiere finanziert werden. „Das kommt“, so Heidrun Schultchen, die 1. Vorsitzende, „noch obendrauf.“

Das Tierheim kann sich glücklich schätzen, dass es eine Gönnerin hat (die anonym bleiben möchte), die Kosten für die Kastration von Katzen übernimmt. Denn das Tierheim muss heute drei- , viermal so viele Samtpfoten aufnehmen, wie noch vor einigen Jahren. 70 Tiere sind es aktuell, die auf ein neues Herrchen oder Frauchen warten. „Das hat überhaupt nichts mit dem Ferienbeginn zu tun“, sagt Friedhelm Niederdorf von der Tierheimleitung über das Katzenelend, „sondern nur damit, dass die Leute ihre Katzen nicht kastrieren lassen.“ Freigänger pflanzen sich ungehindert fort – und die wilden Würfe, die dann irgendwann im Tierheim landen, sind nur schwer wieder an Menschen zu gewöhnen.

Auch Kleintiere und Vögel warten auf eine neue Heimat

Bei den Hunden ist die Zahl übersichtlicher: 24 Fiffis würden derzeit gern mit nach Hause zu einer netten Familie mit Hundeverstand gehen. Und auch jede Menge Kleintiere gibt es, die vielleicht irgendwo einem einsamen Kaninchen, Meerschweinchen oder Gerbil (Rennmaus) Gesellschaft leisten würden. Außerdem ist ein knallbunter Schönsittich zu vermitteln, der wohl aus irgendeinem Fenster geflogen ist.

„Der sollte aber nicht allein gehalten werden, denn das sind ja Schwarmvögel“, betont Friedhelm Niederdorf. Und dann gibt es noch ein zahmes Frettchen zu vermitteln, ein Männchen. Aber Vorsicht, der Herr ist unternehmungslustig: „Der ist in Oberhausen schwarz mit dem Bus gefahren“, schmunzelt Niederdorf. Ob er bei einer Fahrkartenkontrolle nicht wieselflink genug beim Ausstieg war, ist allerdings nicht überliefert.