Mülheim.. Pächter Rüdiger Sterz möchte sich im Sommer kleiner setzen. Interessenten, die das Ausflugslokal in idyllischer Lage in Mülheim-Heimaterde übernehmen möchten, gibt es schon - aber noch keine Entscheidung seitens der Immeo Wohnen. Der Kruf hat viele Stammgäste und ist Treffpunkt vieler Vereine.
Die Gerüchteküche brodelt. Auf der Heimaterde hat sich herumgesprochen, dass sich im „Krug zur Heimaterde“ bald etwas ändern wird. Wann und warum Pächter Rüdiger Sterz die Segel streicht und wohin es ihn zieht, wollen nicht nur die Siedler gerne wissen. Doch eins vorweg: Noch bis Ende August bleibt in der Traditionsgaststätte alles beim Alten.
„Wir sind jetzt sieben Jahre hier. Die Kinder sind aus dem Haus und unser Pachtvertrag läuft im Sommer aus. Das ist der richtige Zeitpunkt, um sich zu verändern. Meine Frau und ich wollen uns kleiner setzen“, erklärt der erfahrene Wirt. Der Krug sei einfach sehr groß. „Das sind hier fast 1000 m², die zu bewirtschaften sind. Die Gaststube fasst 80 Personen, an der Theke haben bis zu 30 Leute Platz, und der Biergarten ist auf 100 Gäste ausgerichtet“, so der Koch/Konditor. Zudem gibt es die beiden Veranstaltungsäle, den kleinen für 80 Personen und den großen, der mit maximal 200 Sitzplätzen bestuhlt werden kann. Hochzeiten, Jubiläen, Weihnachtsessen - viele Feiern findet hier statt. An starken Tagen sind in Küche und Service an die 30 Mitarbeiter im Einsatz.
Sonntäglicher Brunch lockt Auswärtige
Leicht wird den Pächtern der Abschied vom Ausflugslokal an der Kolumbusstraße nicht fallen. Denn: Sie haben selbst vor 25 Jahren hier ihre Hochzeit gefeiert, sie wohnen zudem im Haus (im Fachwerkberreich) und haben viel getan vor Ort - etwa einen Kinderspielplatz neben dem Biergarten angelegt oder Thementage (Schnitzel- und Reibekuchentag) eingeführt und den sonntäglichen Brunch aus der Taufe gehoben, der auch Auswärtige lockt.
„Der Laden lief und läuft gut“, sagt Rüdiger Sterz. Was vermutlich auch daran liegt, dass es zahlreiche Stammgäste (nicht nur Heimaterdler) gibt und dass viele Gruppen und Vereine hier regelmäßig zusammenkommen: die Chöre Liedertafel, Sympathie und MGV Heimaterde ebenso wie der örtliche Siedlerverein, die Maler-Gilde, die Orchideenfreunde, die Mölmsche Houltköpp oder auch Segler, Modelleisenbahner und Kaninchenzüchter.
Ein „Pfund“ für einen Nachfolger, den die Eigentümerin, die Immeo Wohnen, schon sucht. In Absprache mit Sterz übrigens. „Der Krug liegt uns am Herzen, wir möchten einen vernünftigen Nachpächter finden“, sagt dieser und hofft, dass sein Grundkonzept weiterlebt: „Wir haben den Krug absichtlich immer als Gaststätte und nicht als Restaurant geführt, hier soll man Skat oder Schach spielen können“, so Rüdiger Sterz. Der Gastronom hat unter anderem auch schon im „Blumenhof“ (Gruga-Park) oder dem „Brenner“ in Rüttenscheid gekocht. Wo er ab Herbst wirken wird? „Das ist noch nicht spruchreif“. Die Gerüchteküche wird also weiter brodeln ...