Mülheim. Ein Spiel „um Widerstand und Demokratie“ haben drei Schülerinnen des Berufskollegs Stadtmitte entworfen – und gehören damit zu den drei Top Nominierten des „Otto-Wels-Preises für Demokratie“. Ein Preis, der von der SPD-Bundestagsfraktion ausgeschrieben wurde, um junge Menschen für Politik und Geschichte zu mobilisieren.

Otto Wels war Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten und hielt am 23. März 1933 die vorerst letzte freie demokratische Rede gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten. Arno Klare, Geschäftsführer der SPD Mülheim und Essen ist von der Idee der Teilnehmerinnen absolut begeistert: „Ich kann mir nichts außer dem ersten Preis vorstellen. Das ist nicht zu toppen.“

Marissa Lippe, Larissa Seruneit und Lara Ernemann hatten die Wahl. Sie konnten eine Rede zum Thema Demokratie schreiben, eine Kampagne entwerfen oder eine Illustration kreieren. „Die Idee für ein Brettspiel kam uns ziemlich schnell“, erzählt Marissa Lippe (19).

Das Spiel mit dem Titel „Demopoly“ wurde von den jungen Frauen mit einfachen Mitteln gestaltet. Ein Pizzakarton und ausrangierte Spielepüppchen dienten als Grundlage. Hinzu kamen kreative Ideen und zeichnerisches Talent.

Der Spielaufbau ist an das bekannte Monopolyspiel angelehnt. „Statt Straßen haben wir bekannte Widerstandskämpfer auf dem Feld und unsere Ereigniskarten sind Fragen zu Otto Wels und seiner Rede“, erklärt Larissa Seruneit (20). Dass die Schülerinnen einen Geldpreis in Berlin ergattern steht fest – welchen, werden sie erst am 20. März in der Hauptstadt erfahren. Frank-Walter Steinmeier wird die Preise im Reichstag persönlich verleihen.

Konkurrenz aus der eigenen Stadt ist nicht zu befürchten: Das Berufskolleg Stadtmitte stellt die einzigen Teilnehmer. Was die Gewinnerinnen aus dem Wettbewerb mitnehmen? „Der einfache Weg muss nicht immer der Richtige sein.“