Mülheim.
In der Patientenveranstaltung „Treff um 11“ informiert das Ev. Krankenhaus am Samstag, 11 Uhr, über die Hüftspiegelung (Hüftarthroskopie), mit der man das Hüftgelenk auch behandeln kann. Nachgefragt bei Chefarzt Dr. Ulf Kerkhoff:
Hüftarthrose – überwiegend ein Problem der älteren Generation?
Dr. Ulf Kerkhoff: Ja. Das ist eine Verschleißerkrankung der Hüfte, die einfach aufgrund des Alters und der Belastung auftritt.
Kann durch eine Hüftspiegelung der große Eingriff mit dem Ersatz des Hüftgelenks vermieden werden?
Kerkhoff: Die Idee ist, dass man durch eine Spiegelung den Einsatz einer Hüftprothese deutlich hinauszögert.
Von welchen Zeitraum sprechen wir?
Kerkhoff: Es geht schon um mehrere Jahre.
Welche Schädigungen kann man mit einer Hüftarthroskopie behandeln?
Kerkhoff: Das betrifft Knorpel- und Kapselschäden im Hüftgelenk, die man damit beheben, also glätten kann.
Wann sollte man denn über einen solchen Eingriff nachdenken?
Kerkhoff: Der Eingriff ist erst bei Schmerzen angezeigt. Das Röntgenbild muss bestimmte Voraussetzungen zeigen. Man darf sich nun nicht vorstellen, dass jeder Patient dafür in Frage kommt. Wenn die Hüfte schon ganz kaputt ist, ist es eigentlich schon zu spät, dann kommt nur eine Prothese in Frage. Es geht darum, in der Frühphase, bei starken Schmerzen, kleinere Baustellen zu beheben, so dass man noch mal warten kann, bis die Prothese eingesetzt wird. Man muss da schon den richtigen Zeitpunkt treffen. Es ist etwa bei zehn Prozent der Patienten möglich.
Was sind die Vorteile einer Spiegelung des Hüftgelenks?
Kerkhoff: Das ist ein minimal-invasiver Eingriff mit einer Kamera, also eine so genannte Schlüssellochoperation ohne große Hautschnitte. Man sieht sich das Gelenk von innen an und kann isoliert einzelne Schäden angehen und quasi reparieren. Ein Patient benötigt dann auch keine Reha, sondern kann in der Regel drei, vier Tage nach dem Eingriff direkt nach Hause gehen.
Ist eine Bewegungstherapie nötig?
Kerkhoff: Krankengymnastik ist danach sicher angezeigt.