Mülheim. Ersatzpflanzungen nach legendärem Sturm sind längst noch nicht abgeschlossen. „Friederike“ wütete weniger, macht aber dennoch Arbeit.



Sturm „Ela“
fegte vor fast vier Jahren durch die Stadt. Danach musste an unzähligen Stellen gründlich aufgeräumt werden: Nach der Aufnahme der Schäden – unter anderem durch einen Baumfachmann – folgten die Beseitigung der umgestürzten Bäume und das Pflanzen von Ersatzgehölzen. Eine „Mammutaufgabe“, mit der man immer noch nicht fertig ist.

„Wir haben schon sehr viel abgearbeitet, aber das Nachpflanzen zieht sich noch hin“, sagt Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement. Das habe mit begrenztem Personal und nicht vorhandenen finanziellen Mitteln zu tun. Ob man bis Ende 2018 die Arbeiten abschließen könne, sei noch offen.

Ela fällte 473 Bäume

Die Zahlen, die Sylvia Waage auf Wunsch der Bezirksvertretungen 1 und 2 jetzt vorlegte, zeigen noch einmal das immense Ausmaß der Sturmschäden: So sind im Stadtbezirk 1 (City, Heißen, Holthausen usw.) durch Ela 473 Straßenbäume gefallen. „Von diesen 473 Standorten wurden bisher 288 auf mögliche Ersatzpflanzungen hin überprüft, an 206 Stellen konnten diese schon durchgeführt werden“, so die Amtsleiterin.

In diesem Winter pflanze man 68 Bäume an Gneisenau-, Hingberg-, Bismarck-, Honigsberger und Mendener Straße sowie an der Kluse. 106 Standorte können, zumeist wegen vorhandener Versorgungsleitungen, nicht neu bepflanzt werden. „Dafür konnten zum Teil an anderen Stellen weitere Bäume eingesetzt werden, etwa am Kiekweg“, so Waage.

Noch viel Arbeit in den Stadtbezirken

100 weitere Standorte im Bezirk 1 sollen 2018 bearbeitet werden, etwa an Blücher-, Zinkhütten- oder Bismarckstraße. An 16 Standorten muss die Wiederbegrünung wegen Straßenbauarbeiten zurückgestellt werden: etwa an Zeppelin- oder Gneisenaustraße.

Für den Bezirk links der Ruhr gibt es keinen Zwischenbericht, er war laut Waage auch weniger betroffen. Im Stadtbezirk 2 (Dümpten, Styrum usw.) hat Ela 113 Straßenbäumen den Garaus gemacht. 92 Standorte wurden überprüft, an 60 Stellen hat man bereits „aufgeforstet“. „Im jetzigen Winterhalbjahr wurden sieben Bäume an Mellinghofer Straße, Grünem Weg und Schwerinstraße gepflanzt“, berichtet Waage. Im Winter 2018/19 sollen weitere zwölf Bäume eingesetzt werden – an Borbecker und Siegfriedstraße. An neun Standorten (Oberheid-, Aktien- und Schultenhofstraße) müssen die Arbeiten vorerst zurückgestellt werden.

134 019 Euro gingen als Spenden für neue Bäume ein

Rund 9,8 Millionen Euro mussten alleine 2014 für die Beseitigung der Sturmschäden aufgebracht werden. Die Finanzierung der Neupflanzungen – ein Baum samt Arbeiten kostet 1050 Euro – erfolgte aus Rückstellungen und Spenden. Auf das Baumspendenkonto der Stadt gingen bisher 134 019 Euro ein (reicht für 127 Bäume). Alle Spenden sind ausgegeben.

Und so geht es weiter: Bis Ende 2018 sollen in beiden Bezirken die geplanten Ersatzpflanzungen erfolgen. Zudem sollen weitere 16 Baumstandorte im Bezirk 2 (Geld noch vorhanden) und 185 Standorte im Bezirk 1 (Geld für 100 Standorte vorhanden) geprüft werden.

>>> STURMSCHÄDEN NACH FRIEDERIKE (2018)

Der Sturm „Friederike“ wütete weniger. Im Bezirk 1 nahmen 39 Bäume Schaden. Sie wurden entfernt. Das Geld wurden aus dem Budget des laufenden Haushaltsjahres entnommen. Die Prüfung auf Ersatzpflanzungen läuft.

Im Bezirk 2 kippten 19 Bäume um. Sie wurden beseitigt. Neupflanzungen soll es geben. Fürs gesamte Stadtgebiet belaufen sich die Kosten für die Wiederherstellung nach dem Sturm (Amt 67) auf circa 100 000 Euro.