Moers. In der früheren Sparkassenzentrale gab es lange einen Leerstand. Nun kündigt der Eigentümer eine Vermietung an – und spricht von einem Problem.

Es tut sich was an der Homberger Straße. Das Gebäude, in dem ehedem die Zentrale der Sparkasse beheimatet war, ist von Graffiti befreit. Es wurde geputzt. Denn: In einen Teil der Immobilie zieht ein neuer Mieter ein. Wie der Besitzer des Gebäudes im Gespräch mit der Redaktion sagte, ist am nächsten Dienstag, 1. Oktober, Schlüsselübergabe.

Der neue Mieter ist eine Jobagentur aus Gelsenkirchen. Sie werde einen Teil der Flächen im Erdgeschoss mieten und hier eine Zweigstelle aufbauen, sagt der Immobilienbesitzer. Dabei handelt es sich um die Räume, die der Homberger Straße zugewandt sind. Für den Besitzer ist es eine gute Entwicklung. Das werde die Kundenfrequenz auf der Homberger Straße erhöhen und zu deren weiterer Entwicklung beitragen, ist er sich sicher. „Wir versuchen ja gerade, den Straßenzug aufzupeppen“, sagt er.

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Die Homberger Straße gilt ja nicht gerade als Vorzeigemeile; insofern ist es gut, dass ein weiterer Leerstand gefüllt wird. Zuletzt hatte es eine kleine Problematik gegeben, da sich im Eingangsbereich des Gebäudes ein wohnungsloser Mann niedergelassen hatte, der dort nicht nur übernachtete, sondern auch die Notdurft verrichtete. Es habe bereits mehrfach ein Reinigungsteam anrücken müssen. Rund 700 Euro Kosten seien bisher angefallen. Gespräche mit der Stadt und der Polizei hätten ins Leere geführt, heißt es. Nun hat der Besitzer der Immobilie den wettergeschützten Bereich im Eingang des Hauses mit einem Gitter abgesperrt.

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Dabei hatte die Situation zwei Facetten: Die eine betrifft Gebäude und Passanten. Angenehm ist es schließlich nicht, der Situation so zu begegnen. Aber: Noch misslicher ist die Lage für den Betroffenen selbst. Florian Nick von der Fachdienstleitung für Soziale Integration beim Caritasverband Moers-Xanten hilft Menschen in derart problematischen Situationen. Zum genauen Einzelfall kann und darf sich Nick nicht äußern, er spricht generell über die Dinge.

„Wenn sich jemand im öffentlichen Raum aufhält und es ein öffentliches Ärgernis gibt, versuchen wir, Kontakt mit der entsprechenden Person aufzunehmen“, sagt Florian Nick. Klare Perspektive: Es geht darum, dem von der misslichen Lage betroffenen Menschen Unterstützung anzubieten. Es ist kein Blick aus ordnungsbehördlicher Sicht, unterstreicht der Fachbereichsleiter, der weiß, wie sehr Anfeindungen und Vertreibungstaktiken wirken können. Er sagt auch, dass es keine schöne Situation ist, „wenn sich jemand im Eingang von Geschäften erleichtert“. Gleichwohl werde man immer versuchen, für die Person eine Lösung zu finden. Wenn es Bedarf gebe, könne man sich jederzeit an die Caritas wenden, unterstreicht Nick.