Moers/Kamp-Lintfort. Vernachlässigte Katzen werden in der Tierherberge Kamp-Lintfort aufgepäppelt. Ausgesetze Katzen und Kleintiere werden dort zunehmend zum Problem.
Auf einem Parkplatz in Moers wurden jetzt sechs vernachlässigte und abgemagerte Kätzchen gefunden. Die kleinen Katzen werden aktuell in der Tierherberge Kamp-Lintfort aufgepäppelt und tiermedizinisch betreut, teilt der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) als Träger der Tierherberge mit. Sie haben glücklicherweise die erste Nacht gut überstanden und müssen nun alle gepflegt werden, heißt es aktuell aus der Einrichtung. Die Katzenschwemme in diesem Jahr ist eine große Belastung für die Tierheime, da kaum noch Platz für die große Zahl ausgesetzter oder abgegebener Katzen vorhanden ist.
Die drei Katzen und drei Kater wurden in einem verschnürten Käfig auf dem Parkplatz gefunden. Bei einer ersten Untersuchung bot sich laut Tierherberge ein „erbärmlicher Anblick“: „Es zeigte sich, dass alle Jungtiere Flöhe, Zecken und verdreckte Ohren haben. Obendrein haben drei Welpen Wucherungen im Mund und Rachenbereich. Zwei der kleinen Katzen haben zudem abgebrochene Zähne.“
Das Team der Tierherberge versorgt jetzt die kleinen Kätzchen und lässt sie erst einmal zur Ruhe und zu neuer Kraft kommen. Auch müssen sie tierärztlich versorgt werden und zunächst in Quarantäne, da es keinerlei Informationen über die Vorgeschichte gibt.
Tierheime in Not: Kosten für Betreuung und Unterhalt steigen ständig
Gerade in diesem Jahr sind ausgesetzte Katzen und Kleintiere wie Kaninchen und Co ein großes Problem für die Tierheime, sagt der BDT. Sie werden einfach auf Parkplätzen, vor den Toren der Tierheime oder Tierarztpraxen ausgesetzt, oder noch schlimmer, einfach auf einer Wiese oder im Wald allein gelassen. In den Tierheimen gibt es kaum noch Platz für die vielen schnurrenden Haustieren. Der Bund Deutscher Tierfreunde bringt die Tiere inzwischen nicht nur in der Tierherberge Kamp-Lintfort, sondern auch auf dem Gnadenhof in Weeze unter. Doch der Platz wird immer enger. Und die Kosten der Betreuung und für den Unterhalt steigen ständig.
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Über die Gründe kann man laut BDT nur mutmaßen. Wahrscheinlich handele es sich um eine Folge der Corona-Krise und der anschließenden Zeit des Home-Office. Nachdem nun viele Arbeitnehmer wieder zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren mussten, fehle ihnen die Zeit für die Tiere. Auch könnten die stark gestiegenen Kosten für die tiermedizinische Versorgung ein Grund sein – ganz abgesehen von der Urlaubszeit, so die Vermutung der Experten.
Wer die Tierschützer im Kampf gegen das Katzenelend unterstützen möchte, kann dies gerne tun. Spenden mit dem Kennwort Tierherberge bitte an: Commerzbank, IBAN DE04 3108 0015 0885 0835 01, BIC: DRESDEFF310 oder PayPal: verwaltung@bund-deutscher-tierfreunde.de.