Herne. Die Wanner Straße in Herne wird endlich saniert. Bis zuletzt hieß es bei der Stadt: Das sei nicht möglich. Nun geht es offenbar doch.
Nun geht es doch: Die Fahrbahn der Wanner Straße in Herne soll im kommenden Jahr komplett erneuert werden. Anpacken will die Stadt den Abschnitt zwischen Berliner Straße und Hauptstraße, also entlang des Postparks und darüber hinaus bis zur Fußgängerzone. Die Besonderheit: Statt Pflaster kommt Asphalt, der aber wie Pflaster aussehen soll.
Die Wanner Straße ist eine wichtige Verbindungsstraße in Wanne-Mitte, über die ein beträchtlicher Teil des Anlieferverkehrs läuft. Das Problem: Die gepflasterte Fahrbahn ist seit Jahren marode. Schuld ist das Pflaster, das der Belastung nicht dauerhaft Stand hält. Es muss von der Stadt regelmäßig geflickt werden, was aufwändig und teuer ist. Die Politik fordert seit Jahren eine Erneuerung. Siehe die Kreuzung Wanner Straße/Wibbeltstraße: Dort gebe es massive Schäden, kritisierte die SPD-Bezirksfraktion zuletzt 2022. Lockere Pflastersteine sowie Absackungen gefährdeten Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. Und: „Das Überqueren der Straße, beispielsweise mit einem Kinderwagen oder einem Rollator, ist sehr schwer möglich“, so der Bezirksverordnete Yücel Yilmaz damals.
Herne: „Der Charakter von Pflaster bleibt erhalten.“
Die Stadt wollte nicht widersprechen. Allein: Man könne nur reparieren, nicht erneuern, so hieß es damals bei der Stadt, weil der Straßenbau seinerzeit mit Fördermitteln im Rahmen des Stadtumbaus Wanne-Mitte finanziert worden sei. Damit sei auch eine 20-jährige Zweckbindung verbunden, und diese Frist laufe noch rund acht Jahre. Man wolle sich aber mit dem Geldgeber abstimmen, ob nicht doch eine Erneuerung drin sei.
Offensichtlich verlief diese Abstimmung erfolgreich, denn nun legte das Rathaus seine Pläne zur Straßenerneuerung der Bezirksvertretung Wanne vor. Starten sollen die Baumaßnahmen demnach voraussichtlich im Frühjahr 2025. Dauer: rund drei Wochen. Das Motto der Arbeiten formulierte Peter Sternemann vom städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr in der Sitzung so: „Pflaster raus, Asphalt rein“. Mit einem so genannten Prägeverfahren, erklärte er, soll der Asphalt wie Pflaster aussehen: „Der Charakter von Pflaster bleibt erhalten.“
Die Baumaßnahme soll laut Stadt - in Rücksprache mit der Verkehrsbehörde und der Polizei - in drei Bauabschnitten durchgeführt werden. Erster Bauabschnitt: Berliner Straße bis Am Friedhof, zweiter Bauabschnitt Am Friedhof bis Wibbeltstraße, dritter Bauabschnitt Wibbeltstraße bis Hauptstraße. Kosten: rund 400.000 Euro. Straßenbeleuchtung und Ampeln seien von der Baumaßnahme nicht betroffen. Der Gehweg sei ebenfalls verkehrssicher und werde deshalb nicht erneuert. Ebenfalls nicht angepackt werde die in Rot gepflasterte Fahrbahnfläche in Höhe der Straße Am Friedhof; dort gebe es keine nennenswerten Schäden. Bei Bedarf könne der Bereich aber später saniert werden.
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Die Bezirksvertretung hörte die Kunde von der Fahrbahn-Erneuerung gern - und zeigte sich überrascht, das sie nun doch möglich sei. „Das war ein sehr holpriger Weg“, kommentierte der sichtlich erfreute Bezirksverordnete Yilmaz. Die Nutzerinnen und Nutzer, allen voran die mit Fahrrad, Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen, würden das zu schätzen wissen, sagte er.