Herne. In Herne dünnt der Fastfood-Riese McDonald‘s sein Angebot kräftig aus. Das hat auch Auswirkungen auf das Umfeld. Welche Filialen schließen.
Einschnitt bei McDonald‘s in Herne: Zahlreiche Passantinnen und Passanten am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof werden in den vergangenen Tagen verdutzt und manche vielleicht auch entgeistert geschaut haben. In der kleinen McDonald‘s-Filiale brannte kein Licht mehr, die Türen waren verschlossen. Ein unauffälliger Zettel an der Glastür gibt Auskunft.
Darauf steht: „Liebe Gäste, ab dem 01.11.2024 bleibt das Restaurant dauerhaft geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr langjähriges Vertrauen und Ihre Treue. Bitte besuchen Sie unsere Standorte Konrad-Adenauer-Platz und Am Westerfeld.“ Doch der Hinweis auf die Filiale im Herner Bahnhof am Adenauer-Platz hat nur noch eine begrenzte Gültigkeit: Denn auch sie wird zum Jahresende dichtgemacht. Beide Schließungen bestätigte McDonald‘s-Bezirksleiter Ramazan Araz im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Der Rückzug geschieht zügig, die Filiale wird zurzeit zurückgebaut. So bleibt in Herne nur noch die Filiale am Möbelhaus Zurbrüggen bestehen.
Strategische Entscheidung der deutschen Zentrale in München
Eine kurze Internet-Suche offenbart, dass in der jüngeren Vergangenheit bundesweit reihenweise Filialen in Bahnhöfen geschlossen worden sind. So wurden bereits vor zwei Jahren Bahnhofsstandorte in Soest, Wesel oder Geilenkirchen geschlossen, in diesem Jahr traf es ganze Reihe von Standorten: Frankfurt Südbahnhof, Fulda, Lippstadt. Auch das Ruhrgebiet traf es. So wurde Ende März die Filiale im Bochumer Hauptbahnhof endgültig geschlossen.
Das Unternehmen begründet die Schließungsentscheidung so: „Grundsätzlich verfolgen wir in Deutschland eine Expansionsstrategie und planen im Laufe der nächsten Jahre neben der Modernisierung zahlreicher bestehender Standorte die Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants.“
Es könne allerdings vereinzelt vorkommen, dass Standorte aus strategischen Gründen geschlossen würden. Dies sei unter anderem dann der Fall, wenn sich das aktuelle Restaurant- und Küchenkonzept von McDonald‘s nicht mit der vor Ort gegebenen Infrastruktur vereinbaren lässt. „Mit steigenden Kapazitätsansprüchen benötigen unsere Küchensysteme zunehmend größere Flächen als in Innenstadt- oder Bahnhofslagen zur Verfügung stehen. Die erweiterten Kapazitäten unserer Restaurantküchen ermöglichen uns jedoch eine noch schnellere Bearbeitung von Bestellungen und verbessern damit das Restauranterlebnis unserer Gäste entsprechend.“
Für die Attraktivität eines Standortes spielten verschiedene Faktoren eine Rolle. Hierbei würden unter anderem die Lage, das Einzugsgebiet, die Infrastruktur, einschließlich der Verkehrsanbindung oder das demografische Umfeld berücksichtigt. Je nach Standort gelte es, diese Faktoren individuell zu prüfen und entsprechend zu gewichten.
Mit dem Weggang von McDonald‘s wird das Angebot im Wanne-Eickeler Hauptbahnhof noch schmaler. Nun ist neben dem Zeitschriftenladen nur noch die Bäckerei Geiping vertreten.