Herne. Da es an einer Herner Grundschule viel zu wenige OGS-Plätze gibt, soll diese erweitert werden. Dafür soll auch ein Bolzplatz genutzt werden.

Die OGS an der Grundschule an der Vellwigstraße soll ausgebaut werden. Dafür möchte die Stadt den nahe gelegenen Bolzplatz nutzen, heißt es in einer Beschlussvorlage, die im Schulausschuss (31. Oktober) diskutiert werden soll.

Demnach ist es möglich, Container für drei Mehrzweckräume und eine großzügige Küche aufzustellen. „Damit wäre es möglich, die Situation um die Mittagsverpflegung zu verbessern und insgesamt das Raumprogramm zu entlasten, da die Räume auch für andere Zwecke zur Verfügung stünden“, heißt es von Schuldezernent Andreas Merkendorf. Mittelfristig solle zudem gemeinsam mit der Schulleitung die Nutzung des derzeitigen OGS-Pavillons auf dem Schulhof überdacht werden.

Die Vellwigschule in Börnig wäre neben der Schillerschule und Grundschule Jürgens Hof die dritte Schule, die mit Fördermitteln zum Ganztagsausbau finanziert wird. Landesweit sollen mit Blick auf den Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für Grundschülerinnen und Grundschüler ab 2026 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Insgesamt stehen der Stadt aus diesem Landesfördertopf laut Verwaltung knapp 8,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Ausbau an der Vellwigstraße wird laut Beschlussvorlage auf insgesamt 2,13 Millionen Euro geschätzt. Durch den Ausbau erhöhe sich der Eigenanteil der Stadt Herne um zusätzliche 416.000 Euro.

Weniger als die Hälfte der Kinder hat einen OGS-Platz

„Die Grundschule an der Vellwigstraße weist seit Jahren Anmeldeüberhänge im OGS-Bereich auf“, so Merkendorf. „Im Schuljahr 2024/2025 konnten insgesamt 135 Kinder an der OGS angenommen werden, wobei der Bedarf viel höher beziffert werden könnte.“ Im vergangenen Schuljahr lag die Versorgungsquote laut Stadt nur bei 44,6 Prozent. Insbesondere die ungünstige Küchensituation lasse derzeit keinen Handlungsspielraum zu. „Es ist notwendig, hier Abhilfe zu schaffen, um langfristig eine bessere OGS-Versorgungsquote zu erreichen und andere pädagogische Konzepte zu ermöglichen“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter.

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Weiter verweist die Verwaltung auf die problematische Versorgungslage im gesamten Stadtbezirk Sodingen, da abgelehnte Kinder in der OGS kaum Möglichkeiten hätten, sich an einer nahegelegenen Schule anzumelden. Die Grundschule an der Börsinghauser Straße, die gegebenenfalls als Ausweichstandort fungieren könnte, weise ebenfalls Überhänge auf.

Für den Bolzplatz, auf dem für den Ausbau Container aufgestellt werden sollen, möchte die Verwaltung als Ersatzfläche die am Spielplatz angrenzende öffentliche Grünfläche zur Verfügung stellen. Diese sei sogar großer als der bisherige Platz. Die Kosten für den Umbau sollen bei etwa 142.000 Euro liegen. Wünsche von Kindern und Jugendlichen im unmittelbaren Umkreis sollen bei der Planung berücksichtigt und weitere Freiflächen im Umfeld geprüft werden.

Abschließend wird der Rat der Stadt über den Beschluss abstimmen. Ein Datum steht hierfür noch nicht fest.