Herne. In Herne-Süd stößt eine Seniorin (82) in der Nacht auf Heiligabend auf Einbrecher. Jetzt stehen Mitglieder der „Lupo-Bande“ vor Gericht.

Die Adventszeit 2023 in Herne, Recklinghausen und Castrop-Rauxel wurde von dreisten Einbrüchen in Wohnhäuser überschattet. Die Coups sollen auf das Konto der sogenannten Lupo-Bande gehen. Eine Frau und fünf Männer stehen jetzt in Bochum vor Gericht. Bei der Tat in Herne waren sie von einer 82 Jahre alten Seniorin auf frischer Tat ertappt worden.

Die sechs Angeklagten (26 bis 34 Jahre alt) lebten zuletzt in Recklinghausen und Herne. Die mutmaßlichen Anführer der Gruppe sollen im Oktober 2023 einen VW Lupo erworben haben und das Kleinfahrzeug mit dem Nummernschild „WA“ (Waldeck) dann sowohl zur Ausspähung geeigneter Tatobjekte als auch als Beutewagen genutzt haben. 

In der Nacht auf Heiligabend 2023 sollen Mitglieder der „Lupo-Bande“ in das Wohnhaus der 82-jährigen Seniorin unweit der Flottmann-Hallen eingebrochen sein. Als drei der Angeklagten gerade ein Badezimmerfenster aufgehebelt hatten und in das Bad eingestiegen waren, wurden sie laut Staatsanwaltschaft von der Seniorin entdeckt und ergriffen daraufhin sofort die Flucht.

Weitere Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch:

• Deshalb dauerte die Bombenentschärfung bis tief in die Nacht
• Ulrich Kind tritt ab: Lehrer schuf das „Kohlengräberland“
• Cranger Kirmes: Hubschrauberflüge 2025 auf der Kippe

Bereits am 7. Dezember 2023 soll die „Lupo-Bande“ in Castrop-Rauxel zugeschlagen haben. Auch hier sollen drei männliche Angeklagte über ein aufgehebeltes WC-Fenster in ein Wohnhaus eingebrochen sein, die Räume durchwühlt, Schmuck, Markenkleidung und Bargeld in Höhe von rund 70.000 Euro erbeutet haben. Mitgenommen wurden laut Anklage bei diesem Coup auch zwei Cognac-Flaschen der Marke „Remy Martin Louis XIII“, einem besonders hochwertigen Cognac in limitierter Auflage. Ein bekannter Feinkost-Händler nennt diesen Weinbrand im Netz auch „Rolls Royce“. Als Gesamtwert der zwei Flaschen ist von 5164 Euro die Rede.

In der Nacht auf den 18. Dezember 2023 sollen die Angeklagten dann auch noch in ein Wohnhaus in Recklinghausen eingestiegen sein und dort Schmuck, Geld und Elektronik im Wert von mehr als 10.000 Euro abgeräumt haben.