Herne. Im vergangenen Jahr ist in Herne ein Kinofilm gedreht worden. Auch der Oberbürgermeister wird zu sehen sein. Premiere wird in Herne gefeiert.
Wanne-Eickel auf der großen Kinoleinwand: Ab September sind Teile von Wanne-Eickel tatsächlich in einem Kinofilm zu sehen. Im vergangenen Sommer wurde der Film „Rock ‘n’ Roll Ringo“ mitten in Wanne-Eickel gedreht. Die WAZ berichtete damals über die Dreharbeiten, die unter anderem in einer urigen Kneipe in Unser Fritz stattgefunden haben.
Nun feiert der Film Weltpremiere. In der Filmwelt in Herne-Mitte ist das „Ruhrpott-Kino-Spektakel“ - wie es in einer Ankündigung heißt - am 5. September um 19.30 Uhr erstmals zu sehen. Die Premiere ist allerdings schon ausverkauft. Für die Zusatzpremiere am 5. September um 20.15 Uhr gibt es noch wenige Karten. Der neue Spielfilm von Dominik Galizia ist der Nachfolger von „Heikos Welt“ von 2022, wieder mit Martin „Heiko“ Rohde in der Hauptrolle, der 2021 als bester Schauspieler mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino auf dem Münchner Filmfest ausgezeichnet wurde.
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In dem Film „Rock ‘n’ Roll Ringo“ geht es um Ringo, der seinen Job als Gerüstbauer verliert und sich als Aushilfskraft auf der Kirmes durchschlägt. Dort lässt er sich von einem Schausteller dazu verführen, Karriere als Kirmesboxer zu machen - und hofft, seiner tauben Tochter einen langersehnten Traum erfüllen zu können. Auf seinem Weg von der Cranger Kirmes kommt er an der Kneipe „Schaun ma mal“ an der Unser-Fritz-Straße vorbei und kehrt dort regelmäßig ein.
Aber warum hat sich Regisseur Dominik Galizia ausgerechnet für Wanne-Eickel und für diese Kneipe entschieden? „Ich wollte was Echtes“, sagte der damals 34-Jährige beim Dreh in Wanne-Eickel zur WAZ. Die Kneipe habe durch ihren Look überzeugt. Er und sein Team hätten sich jede Kneipe in Herne angeschaut, aber diese habe alle am meisten überzeugt. „Hier steckt so viel Herzblut drin.“
Oberbürgermeister Frank Dudda spielt in dem Kinofilm mit
Dass er sich für die Cranger Kirmes als Drehort entschieden hat, habe einen einfachen Grund: „Ich wollte auf der größten Kirmes im Ruhrgebiet drehen.“ Die Industrie hier habe definitiv eine gewisse Schönheit. „Ich wollte alles mitnehmen, was dazugehört.“ So habe das Team ebenfalls in Gelsenkirchen an einer Zeche gedreht und auch in Herne gab es bereits Drehorte. Beispielsweise an der Poststraße – dort wurden sogar Schussszenen gedreht.
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Nicht nur Komparsen aus Wanne-Eickel sind in dem Film zu sehen, sondern auch eine Herner Größe: Oberbürgermeister Frank Dudda höchstpersönlich wird in dem Film einen Auftritt während der Cranger Kirmes haben. Allerdings nur einen ganz kleinen: Sein berühmter Fassanstich soll als eine Szene im Film zu sehen sein. Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr brauchte der Oberbürgermeister drei und in diesem Jahr sogar nur zwei Schläge, bis das Bier in die Krüge floss. Es sei die erste Anfrage für eine Kinofilmproduktion in seiner Zeit als OB gewesen, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage der WAZ.
In diesem Jahr hätte der Kinofilm so übrigens nicht mehr gedreht werden können. Schließlich stand in diesem Jahr erstmals seit Jahren die Boxbude nicht mehr auf dem Kirmesplatz. Charly Schultz, seit über drei Jahrzehnten auf den Rummelplätzen der Republik unterwegs, hat seinen Betrieb „Fight Club“ verkauft. Der neue Betreiber konnte krankheitsbedingt dieses Mal nicht auf der Cranger Kirmes dabei sein. Das soll sich aber im kommenden Jahr ändern: Dann sollen sich Freiwillige wieder im Fight Club auf die Nase hauen können.
Nach der Premiere in der Herner Filmwelt sind weitere Stationen der Premierentour in NRW: Freitag, 6. September, das Metropol in Düsseldorf, am 7. September der Cinedom in Köln und am Sonntag, 8. September, die Schauburg in Dortmund.