Herne. Das Café Mont-Cenis in Herne-Mitte wirbt mit Frühstück, Grill-, Fisch- und Schnitzelgerichten. Die WAZ hat es getestet – das ist das Ergebnis.

Wer hin und wieder in der Innenstadt in Herne bummelt, dem wird das Café-Restaurant Mont-Cenis ein Begriff sein. Auf der Bahnhofstraße 12, schräg gegenüber vom City Center, wirbt das Lokal mit Frühstücksangeboten und deftigen Grill- und Fischgerichten. Wie schmeckt es dort?

Die Atmosphäre

Im Café-Restaurant-Mont-Cenis kann man drinnen und im Sommer auch draußen auf der Fußgängerzone essen. Einige Tische mit Sonnenschirmen laden zum Verweilen an der frischen Luft ein. Das Lokal wirkt einigermaßen modern, ist hell und offen und mit lilafarbenen Akzenten versehen, sei es die Wanddekoration oder die Deko-Objekte an sich. An der Wand hinten erstreckt sich eine Bar, an Zweier- und Vierer-Tischen können Gäste Platz nehmen. Die Tischdekoration besteht aus einer kleinen Plastik-Orchidee in einem Glas.

Das Café-Restaurant Mont-Cenis bietet Frühstück und Fleisch- sowie  Fischgerichte an.
Das Café-Restaurant Mont-Cenis bietet Frühstück und Fleisch- sowie Fischgerichte an. © Louisa Regelmann | Louisa Regelmann

Bei unserem Besuch war das Restaurant gut besucht. Das junge Kind der Inhaber oder Angestellten saß jedoch an einem Tisch in der Nähe der Bar. Dabei sah es lautstarke Videos auf seinem Smartphone an. Ein kleiner Störfaktor, wenn man in Ruhe essen möchte. Beim Essen wurde man von Fliegen heimgesucht, was bei offenen Ladentüren wohl kaum zu vermeiden ist. Allerdings mischten sich unter die Stubenfliegen auch einige Fruchtfliegen.

Angebot

Das Café-Restaurant wirbt mit Frühstücksangeboten: Wählen kann man zwischen einem Käse- und Schinkenfrühstück (7,50 Euro), Strammer Max (8 Euro), einem Sektfrühstück (11,90 Euro), einem süßen Frühstück (7,50 Euro) und „Frühstück ä la Chef“ (9 Euro). Für Letzteres werden zwei Brötchen, eine Scheibe Brot, eine Auswahl an Wurst, Käse und Schinken und Rührei, mit Konfitüre und Butter serviert. Eine Tasse Tee oder Kaffee wird zum Frühstück mitgeliefert. Für Milchkaffee, Cappuccino, Latte Macchiatio und heiße Milchschokolade verlangt das Café einen Aufpreis von 1,50 Euro.

Mittags gibt es eine Tageskarte. Hier werden unter anderem Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei und Panhas mit Bratkartoffeln und Salat serviert. Beides für 10,90 Euro. Für 14,90 Euro wird ein Schweinefilet mit Pommes, Gemüse, Champignion-Sauce und Salat angeboten. Auf der regulären Karte kann man zwischen einer Vielzahl an Schnitzel-, Grill- und Fischgerichten wählen. Ein Auszug: Jägerschnitzel für 10,90 Euro, Spargelschnitzel für 13,90 Euro, Schweinefilet-Medaillons für 13,90 Euro und Leber in Balkan- und Berliner-Art für 10,90 Euro und 11,90 Euro. Außerdem kann man sich für ein Schweinesteak entscheiden (12,90 Euro) und Zanderfilet (14,90 Euro) bestellen.

Es fällt auf: Nicht ein Gericht auf der regulären sowie auf der Tageskarte ist vegetarisch. Lediglich die Speisen „für den kleinen Appetit“ und zwei Salate werden ohne Fleisch zubereitet.

Geschmack

Unsere Testesserin ist Vegetarierin, wir wählen daher einen Bauernsalat, bestehend aus frischem Salat mit Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Peperoni und Schafskäse, dazu Brot. Als Dressing wählen wir ein Essig-Öl-Dressing. Das Gericht kostet 10,90 Euro und wurde optisch ansprechend mit Petersilie serviert.

Bei unserem Besuch wählten wir eine der wenigen vegetarischen Gerichte: einen Bauernsalat.
Bei unserem Besuch wählten wir eine der wenigen vegetarischen Gerichte: einen Bauernsalat. © Louisa Regelmann | Louisa Regelmann

Bei genauerem Hinschauen fällt auf, dass die Oliven schrumpelig sind und daher vielleicht schon etwas älter waren. Peperoni gab es zum Salat nicht. Mengentechnisch war der Salat eine Flaute: Satt kann man von dem Bauernsalat für 10,90 Euro nicht werden. Mit dem Gericht kam ein frisches Brötchen statt Brot, serviert in einer Schale, die einem Blumentopfuntersetzer sehr nahe kam, und einer bereits fettigen Serviette.

Statt dem beschriebenen Brot in der Karte wurde ein frisches Brötchen mit einer fettigen Serviette serviert.
Statt dem beschriebenen Brot in der Karte wurde ein frisches Brötchen mit einer fettigen Serviette serviert. © Louisa Regelmann | Louisa Regelmann

Geschmacklich war der Bauernsalat gut und lecker, jedoch qualitativ nicht besser als ein Salat bei einer gewöhnlichen Imbiss-Pizzeria. Für 10,90 Euro hätte man hier sicherlich mehr erwarten können.

Schrumpelige Oliven im Bauernsalat.
Schrumpelige Oliven im Bauernsalat. © Louisa Regelmann | Louisa Regelmann

Service

Die Mitarbeiter des Café waren sehr freundlich und zuvorkommend. Schnell kamen Getränke, und auch das Essen wurde zügig serviert. Zuerst jedoch das falsche Gericht: ein Thunfischsalat statt ein Bauernsalat. Zehn Minuten Wartezeit - und das richtige Gericht stand auf dem Tisch.

Beim Abräumen verlangten wir erneut nach der Karte, um eine Nachspeise aussuchen zu können. Die Karte kam, das Ergebnis jedoch ernüchternd. Das Café bietet keine Desserts oder Nachspeisen an. Bezahlen kann man bar und mit Karte. Bei unserem Besuch kam die Rechnung jedoch erst, nachdem wir erneut danach fragten.

Fazit

Für Vegetarier ist das Café-Restaurant-Mont-Cenis nicht geeignet. Dass ein Café-Restaurant keine Nachspeisen wie Kuchen oder Eis serviert, ist schade. Auch die Atmosphäre des Restaurants lässt zu wünschen übrig. Das Preisleistungsverhältnis war eher schlecht und man hätte sicherlich mehr für sein Geld bekommen können. Wie die Fleisch- und Fischgerichte schmecken, konnten wir bei unserem Besuch leider nicht testen. Das Café-Restaurant war allerdings gut besucht, daher scheint es anderen Besuchern zu schmecken und zu gefallen.

Bewertung

Geschmack: 3 von 5
Atmosphäre: 2 von 5
Service: 3 von 5
Preisleistungsverhältnis: 2 von 5

Weitere Informationen:

Café-Restaurant-Mont-Cenis, Bahnhofstraße 12 in Herne-Mitte, Telefon: 02323 951 00 52, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 21 Uhr, Samstag von 9 bis 21 Uhr und Sonn- und Feiertags von 9 bis 20 Uhr. Frühstück gibt es bis 12 Uhr, warme Küche täglich von 11 bis 20.30 Uhr.

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil der Verfasserin beziehungsweise des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.