Herne. Der Wanne-Eickeler Gerd Herzog ist der Mann für Schärferekorde. Der 69-jährige Erfinder von „Die Currywurst“ machte den Imbiss zum Kult.

Bitte nicht weitersagen: Gerd Herzog kann selbst Scharfes gar nicht so gut ab. „Ich kann die Sache gut verkaufen, aber selber scharf essen kann ich nicht so gut“, sagt der 69-Jährige. Er steht wie kein anderer in Herne und Wanne-Eickel für Schärfekult. Der Besitzer des Imbisses „Die Currywurst“ an der Heidstraße schaffte es in 30 Jahren schon zu Günther Jauch und Stern-TV und ins internationale Fernsehen.

Live bei Günther Jauch im Studio von Stern TV

Der TV-Auftritt sei damals noch zu den Anfängen gewesen: „Wir waren live im Studio und da hast du ja nur eine Chance, dem Günther Jauch was zu verabreichen. Im Nachhinein hätte er deutlich mehr kriegen sollen“, sagt Herzog. Jauch habe einen Tropfen von einem Extrakt mit 666.000 Scoville probiert. „Es ging ihm eigentlich ganz gut.“

Der Imbiss ist seit 30 Jahren Kult. Dabei startete Gerd Herzog als Textil-Kaufmann. Dann sattelte er um und übernahm im eigenen Haus den griechischen Imbiss. Dieser sei am Anfang noch schlecht gelaufen. Alkohol-Ausschank wurde verboten und sitzen habe man auch schlecht können.

Gerd Herzog beißt selbst nur selten rein. Er bietet die scharfen Sachen eher seinen Gästen an.
Gerd Herzog beißt selbst nur selten rein. Er bietet die scharfen Sachen eher seinen Gästen an. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zwei Gäste liefern die Grundlage für die Idee

Zwei Gäste, die eine extra scharfe Wurst bestellten und sich dann immer noch beschwerten, hätten ihn dann überhaupt erst auf die Idee gebracht, sagt der Mondritter aus Wanne-Eickel. Herzog würzte nach und legte nach. Der Imbiss hatte sein Alleinstellungsmerkmal. Die Erfolgsgeschichte sei dann nicht mehr aufzuhalten gewesen.

Die Saucen sind das Geheimnis: „Wir sprechen hier von Scoville-Zahlen, die hundertmal schärfer als Tabasco sind zum Beispiel“, sagt Herzog. Die Saucen sind selbstgemacht. Die Grundbasis seien verschiedene Ketchup-Sorten. Dazu kommen Habanero-Chilis mit satten 300.000 Scoville. Zur Erklärung: Das ist höllenscharf.

Gerd Herzog wird bald 70. Gefeiert wird natürlich rund um den Imbiss. „Ich stehe nicht mehr ganz so häufig hinter der Theke.“ Aber ganz ohne ihn ist der Imbiss auch nicht vorstellbar.