Herne. Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Herne ist der Schaden enorm. Anwohner hörten in der Nacht Explosionen. Filiale vorerst geschlossen.
Zersprungene Scheiben, herausgebrochene Rahmen, eine ausgerissene Decke: Nach der Sprengung eines Geldautomaten in einer Bankfiliale an der Heinrichstraße in Herne-Mitte sind die Spuren der Explosion am Donnerstagmorgen noch deutlich zu sehen. Während auf dem abgesperrten Gehweg noch die Scherben weggefegt werden, wird drinnen der Schaden bemessen. Polizei und Bank machen dazu zunächst keine Angaben.
Wie die Polizei mitteilt, wurde der Polizei-Notruf um 4.09 Uhr von mehreren Anwohnern über Explosionen an der Heinrichstraße 8 in Mitte informiert. Bisher unbekannte Täter haben dort den Geldautomaten der Commerzbank-Filiale gesprengt. Während der Fahndung setzte die Polizei in den Morgenstunden auch einen Hubschrauber ein. Die Kriminalpolizei sichert Spuren am Tatort.
Geldautomaten-Sprengung in Herne: „Schaden enorm“
Fest steht: „Der Schaden am Gebäude ist enorm“, sagt eine Sprecherin der Commerzbank auf WAZ-Anfrage. „Wir sind aber froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“ Denn in dem Gebäude belege die Commerzbank Räume im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss. Darüber sei das Haus unbewohnt, so die Sprecherin. Die genauen Schäden werden nun von verschiedenen Gewerken erfasst. „Das ist ein Prozess von mehreren Tagen und Wochen.“
Immer wieder kommen am Donnerstagmorgen Kunden zur Filiale, die ihre Bankgeschäfte erledigen möchten. Sie müssen aber unverrichteter Dinge wieder gehen, denn die Filiale bleibt den ganzen Donnerstag geschlossen. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir am Freitag wieder öffnen können“, sagt eine Sprecherin. Dann müssten Kunden aber wahrscheinlich den Hintereingang nutzen.
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Auch Marius Prochniak schaut sich den Tatort genauer an. Er wohnt im Dachgeschoss schräg gegenüber und hat die Explosion gehört. „Es gab zwei Explosionen innerhalb von etwa sieben Minuten“, sagt er. „Ich habe aber keinen Motor von einem Wagen gehört, der weggefahren ist.“ Er sei wegen seiner kranken Katze noch wach gewesen, habe sich aber nichts weiter bei den Knallen gedacht. „Zu der Zahl der Explosionen und zu anderen Details ermitteln wir noch“, sagt Peter Bandermann, Sprecher der Dortmunder Polizei, auf WAZ-Nachfrage.
Es ist nicht das erste Mal, dass in dieser Filiale ein Geldautomat gesprengt wurde, wie eine Sprecherin auf WAZ-Anfrage bestätigt: Am 28. Juni 2016 versuchten es Täter schon einmal. Im Juni 2021 sprengten Täter gleich das komplette Geldautomatenhäuschen einer Sparkasse in Herne. Insgesamt gingen die erfolgreichen Sprengungen von Geldautomaten aber dank besserer Sicherheitsvorkehrungen der Banken deutlich zurück, so die Sprecherin weiter.
Die Kriminalpolizei Dortmund hat die Ermittlungen übernommen, da sie zentral zu mehreren Geldautomaten-Sprengungen in der Region ermittelt. Nach ersten Erkenntnissen flüchteten die Täter in Richtung Hermann-Löns-Straße. Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen um weitere Hinweise: Wer hat das Geschehen beobachtet und kann Angaben zu den Tätern und anderen verdächtigen Personen oder Fahrzeugen machen? Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge gefilmt? Hinweise bitte an die Kriminalwache in Dortmund unter Tel. 0231/132 7441.