Herne. Der Chef des Herner Arbeitslosenzentrum übt scharfe Kritik am geplanten Energiepaket der Bundesregierung. Eine Einmalzahlung sei viel zu wenig.
Der Leiter des Herner Arbeitslosenzentrum an der Hermann-Löns-Straße übt scharfe Kritik am geplanten Energiepaket der Bundesregierung. „Darin wird viel zu wenig für die Arbeitslosen gemacht“, kritisiert Franz-Josef Strzalka. Die Leistungen seien schon vor der Pandemie nicht ausreichend gewesen und nun habe sich die Lage noch verschärft, weil alles teurer werde. „Eine Einmalzahlung für Erwachsene und 20 Euro mehr für Kinder ist doch lächerlich.“
Der Regelsatz der Sozialhilfe liegt derzeit bei 449 Euro. „Diesen Satz müsste man schon lange erhöhen“, sagt Strzalka. Er würde einen Regelsatz von etwa 600 Euro angebracht finden. Die Ampel-Koalition möchte Empfängerinnen und Empfängern von Sozialleistungen wie der Grundsicherung eine Einmalzahlung von 200 Euro zukommen lassen. Zum kommenden Jahr könnte der Regelsatz erhöht werden. Das sei viel zu spät, so Strzalka. „Für die Leute ist das eine Katastrophe. Für sie bedeutet es Armut.“
Die Gesellschaft sei schon jetzt gespalten und die Politik müsse sich gut überlegen, ob sie die Lasten wieder auf den Schultern der Schwächsten ablädt, so der Chef des Arbeitslosenzentrums. „Ich kenne viele Leute, die von der Politik nichts mehr erwarten, das ist gefährlich. Demokratie ist brüchig.“