Bochum/Herne. In einer Herner Wohnung fällt erst ein Schuss, dann fehlen Drogen und Reizgas liegt in der Luft. Nun steht ein Herner (35) deswegen vor Gericht.

Knapp vier Jahre nach einem mutmaßlich eskalierten Streit unter Drogendealern in Herne muss sich nun ein 35-jähriger Herner vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Es geht um entsorgte Drogenpakete, einen Schuss aus einer Reizgas-Pistole und womöglich viele Jahre Haft.

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Der Vorfall, um den es geht, soll sich am 28. Juli 2018 in der Wohnung einer später verurteilten Drogendealerin aus Herne ereignet haben. Während die Frau sich gerade ein Wortgefecht mit zwei Männern lieferte, soll der zeitgleich dort anwesende Angeklagte aus dem Schlafzimmer der Wohnung einen Rucksack hervorgeholt haben. Laut Anklage wollten die beiden anderen Männer den Rucksack daraufhin durchsuchen, als der Angeklagte plötzlich eine Reizgaspistole zog und „aus nächster Nähe“ auf das Duo feuerte. Beide Männer sollen deswegen Schwellungen und Prellungen im Augenbereich erlitten haben.

Herner verliert bei der Flucht Marihuana

Im Anschluss an den Schuss soll der Angeklagte aus der Dealer-Wohnung geflüchtet sein, kam aber offenbar nicht weit. Laut Staatsanwaltschaft verlor der 35-Jährige schließlich auf der Flucht zwei Plastiktüten mit insgesamt 150 Gramm Marihuana. In dem Rucksack konnte später die Reizgaspistole sowie ein Scheckkartenmesser sichergestellt werden.

Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung und bewaffneten Drogenhandel (übliche Mindeststrafe: fünf Jahre Haft). Der Prozess wird fortgesetzt.