Herne. Der Umweltausschuss hat sich für ein Plastiktütenverbot auf Herner Märkten ausgesprochen. Worin für Stadt und Politik das Hauptproblem liegt.

Die Initiative von CDU und SPD für ein Verbot von dünnen Plastiktüten auf Herner Wochen- und Trödelmärkten ist am Mittwoch im Umweltausschuss auf Zustimmung gestoßen. Handlungsbedarf sehen Politik und Stadt vor allem auf Trödelmärkten. Für Wochenmärkte hat die Verwaltung bereits eine Aktion vorbereitet, um für die Nutzung wiederverwendbarer Taschen zu werben.

Barbara Merten (CDU) stellte für Rot-Schwarz in der Sitzung klar, dass das Verbot nur für Lebensmittel wie Obst und Gemüse und nicht für Fleisch, Fisch und Käse gelten sollte. In dem schriftlichen Antrag von SPD und CDU hatte diese Differenzierung gefehlt. Und: Viele Menschen nutzten für ihre Einkäufe auf Wochenmärkten bereits Stofftaschen und Netze, so Merten.

Die Herner CDU-Stadtverordnete Barbara Merten will den Einsatz von Plastiktüten eindämmen.
Die Herner CDU-Stadtverordnete Barbara Merten will den Einsatz von Plastiktüten eindämmen. © Unbekannt | CDU

Herner Aktionsbündnis will Mehrwegbeutel verteilen

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Die Verwaltung wolle dies noch stärker fördern, kündigte Tibo Zywietz vom Fachbereich Öffentliche Ordnung an. Bereits im Herbst 2021 seien Mehrwegbeutel angeschafft worden, die über das von Stadt, Entsorgung Herne, Verbraucherzentrale und dem Verein „Project Blue Sea“ getragene Aktionsbündnis „Setzt die Segel: Stoppt die Plastikflut“ auf Wochenmärkten verteilt werden sollen.

Auch darin waren sich Stadt und CDU einig: Das eigentliche Problem seien die Trödelmärkte, weil dort mehr dünne Plastiktüten benutzt würden. Anders als auf Wochenmärkten ließen sich aber auf Flohmärkten Auflagen aus rechtlichen Gründen nicht ohne Weiteres durchsetzen, so Zywietz. Die Stadt werde die Anregung aus der Politik zum Anlass nehmen, über geeignete Maßnahmen nachzudenken.

Am Ende der Diskussion empfahl der Umweltausschuss einstimmig dem formal zuständigen Rat der Stadt, „die gewerbliche Nutzung von Lebensmittelplastiktüten auf Wochen- und Trödelmärkten zu untersagen“. Außerdem solle die Stadt prüfen, inwieweit Händlern umweltfreundliche Verpackungen und Tragetaschen zur Verfügung gestellt werden könnten. In der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Wochenmärkte will die Verwaltung mit Händlern und Parteien das Thema erörtern.