Herne..

Wenn Marco Schroeder es möchte, dann dauert bei ihm der Rummel 365 Tage im Jahr. Der 40-jährige Herner besitzt seine eigene Cranger Kirmes. Im Wohnzimmer hat er sie in Miniaturform aufgebaut.

Der eingefleischte Kirmes-Fan fiebert der „fünften Jahreszeit“ schon seit Kindesbeinen an frühzeitig entgegen. Neben einer beträchtlichen Anzahl an Devotionalien wie Ansteckern, Postern, Bierkrügen – alles Originale von Crange, die teilweise kaum mehr erhältlich sind – sticht in der Wohnung des Lebensmittelhändlers vor allem das Modell mit den unterschiedlichen Facetten des Volksfestes hervor.

Montage-Arbeiten mit der Pinzette

Viele Stunden Arbeit hat Schroeder in die Montage seiner kleinen Kirmeswelt investiert. Dabei benötigte er Fingerspitzengefühl. Kleinteile fasste Schroeder nur mit Pinzette an. Dann kamen noch Stromanschlüsse hinzu. Unter einer Schreibtischplatte hat er Leitungen von all den Karussells und Buden zum Trafo verlegt. Kurz einmal den Raum verdunkelt, verbreitet sich ein richtiges Crange-Gefühl. Dann leuchtet nicht nur der Rummelplatz im Wohnzimmer in bunten Lichtern auf, dann tanzen auch die Gondeln des „Break Dancer“, der seinem Vorbild bis aufs kleinste Detail ähnelt.

Damit nicht genug. Viele andere Kirmesschätze muss der Herner erst mal aus dem Schrank hervorholen. In Sammelmappen hat er unzählige Artikel zusammengetragen: Gedenkmünzen oder originale Aufkleber etwa. „Nur zwei Stück fehlen noch.“ Andere wiederum trägt er am Leib. Das dunkelblaue Crange-Polohemd schmücken einige ausgesuchte Anstecknadeln. Besonders stolz ist er auf seine exklusiven Plakat-Pins. Denn die gebe es nicht zu kaufen. Hinzu kommen Tausende Fotos, die sich Schroeder an dunklen Wintertagen auf der Couch zu Gemüte führt. Der Sammlung sind im Grunde keine Grenzen gesetzt.

Crange-Tattoo auf dem Unterarm

Mit Iris Poetra-Görn (48) hat der 40-Jährige eine Lebenspartnerin gefunden, die fast genauso das Kirmesfieber gepackt hat. Die Hernerin hat sich sogar ein Lebkuchenherz mit dem Spruch „Piel op no Crange“ auf den Unterarm tätowieren lassen. „Manchmal bringe ich Marco kleine Figürchen mit“, sagt sie. Der heimische Rummelplatz soll weiter wachsen. „Die Wasser- oder die Achterbahn wären noch schön“, sagt Schroeder. Etwas Platz ist noch da.