Bochum/Herne. Ein Herner und seine drei Drogenplantagen fliegen nach einem Volltreffer beim Zoll auf. Das Gericht urteilte empfindlich.
Nach dem Aufdecken einer geplanten Cannabisplantage in einem Wohnhaus an der Landgrafenstraße ist ein Dealer aus Wanne-Eickel am Bochumer Landgericht zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach einer gewissen Zeit der Verbüßung darf der selbst drogenabhängige 35-Jährige laut Urteil von der Zelle in eine geschlossene Entziehungsanstalt überwechseln.
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Der Wanne-Eickeler war dabei aufgeflogen, als er über eine österreichische Internetseite 222 Cannabis-Setzlinge geordert hatte. Am 16. Juli 2020 war das Paket mit den Grünpflanzen (mit Wurzelballen) im Rahmen einer zollrechtlichen Kontrolle in einem Dortmunder Paketdepot sichergestellt worden. Die aufgedruckte Empfängeranschrift hatte die Ermittler schließlich an die Landgrafenstraße geführt, wo tags darauf eine Razzia stattfand. Im Rahmen der Durchsuchung hatte sich herausgestellt, dass der Wanne-Eickeler in dem Wohnhaus gleich mehrere Wohnungen angemietet hatte.
Im Prozess vor der 1. Strafkammer ging es außerdem um zwei weitere so genannte Indoor-Plantagen. Bereits im Mai 2019 soll der Wanne-Eickeler in Menden eine große Cannabis-Plantage mit mehr als 200 Pflanzen, von November 2019 bis Januar 2020 zudem auch in einer Lagerhalle in Bochum eine Plantage mit 140 Pflanzen betrieben haben. Weil bei einer der illegalen Aufzuchten auch eine Machete entdeckt worden war, lautet das Urteil unter anderem auch auf bewaffneten Drogenhandel.