Herne. Das „KAZoptikum“ in Herne präsentiert sich jetzt verhüllt. Die Initiatoren versperren den Blick auf die Kunst. Das Ganze ist eine Protestaktion.
Ein Blick auf das „KAZoptikum“ in der Behrensstraße in Herne-Mitte wirft die Frage auf: Ist es schon wieder vorbei mit Kunst in Hernes kleinster Galerie? Die Fensterfront präsentiert sich nun (fast) verhüllt. Die Antwort gibt der Herner Künstler Björn Benno Janßen, der das KAZoptikum im Frühjahr 2022 aus der Taufe hob: Das Ganze sei eine Protestaktion gegen die Schließung des Kreativquartiers in Wanne, heißt es in einer Mitteilung.
Der Herner Künstler Björn Benno Janßen und andere „Radoisten“, die an dieser Stelle anonym bleiben wollten, solidarisierten sich in dieser Protestaktion, indem sie den Blick auf die ausgestellte Kunst versperren. Gleichzeitig fokussierten sie den Blick mit Sehschlitzen auf die 2021 im Kreativquartier geborene Kunstrichtung „Radoismus“, die es ohne das „Hallenbad“, wie das Quartier auch genannt wird, gar nicht gäbe.
Herne: Sehvermögen der Betrachter wird getestet
Im Mittelpunkt stehe eine Vielzahl an Gefühlen, die Kunst nonverbal zu transportieren vermag: zum Beispiel Entsetzen, Wut oder Trauer, die einhergingen mit dem Ende des Kreativquartiers auf der Heinestraße. Im rückwärtigen Bereich der Ausstellung werde das Sehvermögen des Betrachters oder der Betrachterin auf unterschiedliche Art und Weise auf die Probe gestellt, heißt es weiter. So könne dort jeder testen, ob die eigene Sehkraft noch 100 Prozent betrage.
Die Ausstellung läuft noch bis Mittwoch, 22. Juni. In den Abendstunden sei das KAZoptikum zwischen 21.30 Uhr und Mitternacht illuminiert. Damit laden die Initiatoren dazu ein, Farben zu entdecken, die einem am Tage entgangen seien, heißt es abschließend.