Herne. In der Ausstellung „Still Leben“ zeigen drei Künstler Bilder der Vergänglichkeit. Sie läuft noch bis Ende September in der Künstlerzeche Herne.

Mit der Ausstellung „Still Leben“ stellt die Künstlerzeche Herne eine Künstlerin und zwei Künstler vor, die sich diesem traditionellen Bildthema neu widmen. Christina Böckler, Evangelos Koukouwitakis und Ferdinand Ullrich nehmen Ideen und Formen dieser barocken Bildideen auf und wandeln sie in aktuelle Kunstformen um. Christina Böckler nennt die Serie ihrer Objekte „Stillhaus“. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen Häuser von Modelleisenbahnen. Um sie herum hat die Künstlerin Fundstücke arrangiert.

„Ich arbeite mit alten beschädigten Dingen, eben Wohlstandsmüll“, erklärt Christina Böckler. Da finden sich ausrangierte Computerplatinen ebenso wie kaputte Porzellantassen, Stoffreste und gesprungene Gläser. Es sind ganz alltägliche Dinge, mit denen sie an die Vergänglichkeit erinnert. Mitten im Ausstellungsraum auf Sockeln stehend bilden sie einen spannenden Kontrast zu den Bildern an den Wänden. Diese sind den Fotografien von Evangelos Koukouwitakis und Ferdinand Ullrich vorbehalten, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Schwelgt der eine in der Fülle der Dinge, konzentriert sich der andere auf isolierte Einzelstücke.

Herne: Bilder sind voller Anspielungen auf die Vergänglichkeit des Lebens

Die Ausstellung „Still Leben“ in der Herner Künstlerzeche läuft noch bis Ende September.
Die Ausstellung „Still Leben“ in der Herner Künstlerzeche läuft noch bis Ende September. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Evangelos Koukouwitakis hat sich bei seinen Bildern in der Farbigkeit und der Komposition an barocken Stillleben orientiert. Da schaut ein Stück Knochen unter einem Tuch hervor. Verwelkte Blumen ragen aus einer Vase. Auf einem silbernen Tablett verschimmelt ein Apfel vor sich hin. Immer wieder hat er fast die gleichen Dinge zu neuen Arrangements zusammengestellt.

Auch Evangelos Koukouwitakis´ Bilder sind voller Anspielungen auf die Vergänglichkeit des Lebens und der Zeit. Zugleich strahlen sie eine morbide Schönheit und luxuriöse Pracht aus. Ferdinand Ullrich hat sich in seinen Fotografien ganz auf einzelne Obst- oder Gemüsestücke konzentriert. Sie liegen fast theatralisch auf einem Tisch, dessen vordere Kante sichtbar ist. So entsteht ein bühnenhafter Raum. In der zweiten Serie verschwimmen die unscharf fotografierten Dinge. Sie scheinen in einem unbestimmten Schwarz zu schweben. Ferdinand Ullrich präsentiert seine Bilder in einer friesartigen Hängung, wobei sich beide Reihen abwechseln. Die Besucher werden so eingeladen, seine Fotografien in der Nah-und Fernsicht zu betrachten.

Es gibt viel zu schauen im Ausstellungsraum der Künstlerzeche. Da gibt es Anspielungen und Neuinterpretationen kunsthistorischer Themen und Motive. Zugleich strahlt die Ausstellung eine gewisse Ruhe aus, die zum Verweilen einlädt.

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Die Ausstellung wird am Samstag um 17 Uhr eröffnet. Zur Einführung spricht der Kunsthistoriker Thomas Hensolt.

Die Arbeiten der drei Künstler sind bis zum 26. September zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag 15 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr.

Der Besuch der Ausstellung ist nur für Geimpfte, Getestete und Genesene möglich. Im Gebäude gilt Maskenpflicht.