Herne. Das Impfzentrum Herne schließt am 30. September. Warum das keine gute Nachricht ist – ein Kommentar von WAZ-Redakteur Michael Muscheid.
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In der größten Krise haben Stadt Herne und DRK mit Ärzten und Helfern im Winter aus dem Stegreif ein Corona-Impfzentrum aufgebaut und betrieben. Diese Mammutaufgabe haben die Organisatoren erfolgreich gestemmt. 116.000 Menschen, die das Impfzentrum durchlaufen haben und nun gegen Corona geschützt sind, dürften für diesen Kraftakt dankbar sein und ihn zu schätzen wissen.
Dass das Impfzentrum nun auf Weisung des Landes geschlossen werden muss, ist keine gute Nachricht. Der Betrieb hat sich eingespielt, die Impfungen laufen reibungslos, und noch ist die Corona-Pandemie nicht vorbei. Besser wäre es gewesen, den Städten die Entscheidung über das Datum der Schließung zu überlassen. Sie kennen die Lage vor Ort und können am besten einschätzen, wann ein Impfzentrum nicht mehr benötigt wird. Bleibt zu hoffen, dass sich das Aus nicht rächt, etwa im Winter, falls Tausende Kinder unter zwölf Jahren geimpft werden können und Tausende Booster-Impfungen anstehen.