Herne..
Das Team der Hans-Tilkowski-Schule gewinnt das Finale des 27. Kochwettbewerbs der Herner Hauptschulen. Vier Teams kochten im Finale um die Wette.
Es duftet nach Gebratenem. Im hinteren Teil des Raumes an einem Ende einer Küchenzeile brutzeln Zwiebelwürfel im heißen Fett. An der anderen Seite steht eine Muffinform mit Blätterteigkörbchen zum Auskühlen. Auf der mittleren Arbeitsplatte putzt und schnibbelt jemand Paprika für einen Salat. Fast geht es zu wie in einer Großküche.
Im Prinzip ist die Lehrküche der Hans-Tilkowski-Schule ja auch so etwas ähnliches. Fünf Küchenzeilen mit Spülen, zwei Herdplatten und Arbeitsflächen stehen bereit. An einer Wand befinden sich die Backöfen. Je eine Gruppe der Hauptschulen Jürgens Hof, Hans-Tilkowski, Hölkeskampring und der Melanchthonschule schwingen die Messer und schwenken die Pfannen. Sie nahmen an der Finalrunde des 27. Kochwettbewerbs der Herner Hauptschulen teil.
Die Schüler der zehnten Klassen kochen – im Gegensatz zur Vorrunde – ein vorgegebenes Menü: Mini-Pizzen, belegt mit Hähnchenbrustfilet und Mozzarella als Vorspeise, Spinat-Hack-Cannelloni mit Salat als Hauptgericht sowie Blätterteigkörbchen mit einer Frucht-Joghurtfüllung zum Dessert. Zwischen den jungen Köchen gehen Mitglieder einer dreiköpfigen Jury mit kritischen Blicken umher.
Volker Haas, ehemaliger Lehrer der Hans-Tilkowski-Schule, ist einer von ihnen. Auf seinem Zettel macht er sich Notizen zu den Unterpunkten der Bewertungskriterien Handwerkliche Fähigkeiten, Arbeitsorganisation in der Gruppe, Wirtschaftlichkeit sowie Kreativität. Am Ende muss er unter anderem den Geschmack der Speisen bewerten. „Sonst habe ich nicht viel mit Kochen zu tun“, sagt er, „deshalb schaue ich einfach nur, ob die Gerichte geschmacklich harmonisch sind.“ Seine Jury-Kollegin Karin Schmitz, ehemalige Lehrerin des Emschertal Berufskollegs, nickt und sagt: „Das Essen darf zum Beispiel nicht verbrannt sein.“
Ebenfalls in der Jury ist ein echter Profi: Martin Grzejdziak ist Koch im Parkrestaurant. Er schaut Sarah über die Schulter, als sie den Guss für die Cannelloni zubereitet. Ob die kritischen Blicke nervös machen? „Nö, mich stört das nicht. Ich konzentrier’ mich so aufs Kochen, da merk’ ich das gar nicht“, sagt die 16-Jährige. Auch zu Hause koche sie gerne. „Aber nicht so aufwendig“, schränkt sie ein, „eher Spaghetti oder Rouladen.“
Einig sind sich die Schüler aller Gruppen: Sie alle kochen gern, Spaß macht daran alles. Wirklich alles? Na, fast. „Nur das Abspülen nicht“, so Daniel (15), Schüler am Hölkeskampring. Zum Kochwettbewerb gehört nämlich mehr als das Zubereiten der Menüs. Ebenso bewertet die Jury, wie die Speisen garniert, die Tische dekoriert oder ob die Arbeitsplätze sauber hinterlassen wurden.
Merve (15) von der Hauptschule Jürgens Hof hat zum Beispiel nebenan den Tisch gedeckt – und dabei ein sehr gutes Gespür für Farben und Formen bewiesen. Auf einem weißen Tischtuch liegen ein violetter Läufer sowie fliederfarbene Tücher als Tischsets. Auf dem Läufer hat sie weiße Schmuckkristalle drapiert. Eine Vase mit lila Tulpen und zwei gläserne Kerzenständer runden das Bild ab.
Ob die Tischdeko am Ende zum Sieg verhilft? Merves Mitschülerin Sandra (16) ist zuversichtlich. Jedoch vergeblich: Die Jury entscheidet sich am Ende für die Hans-Tilkowski-Schule.