Herne.. Der Maschinenbau-Konzern GEA hat seine Wärmetauscher-Sparte - rund 300 Beschäftigte arbeiten am Standort an der Südstraße - wie angekündigt verkauft. Den Zuschlag erhielt der Finanzinvestor Triton, der Kaufpreis basiert auf einer Unternehmensbewertung von 1,3 Milliarden Euro.
Der Maschinenbau-Konzern GEA hat seine Wärmetauscher-Sparte - rund 300 Beschäftigte arbeiten am Standort an der Südstraße, 200 in der früheren Zentrale an der Dorstener Straße - wie angekündigt verkauft. Den Zuschlag erhielt der Finanzinvestor Triton, der Kaufpreis basiert auf einer Unternehmensbewertung von 1,3 Milliarden Euro.
Klaus van Gils, stellvertretender Betriebsrats-Chef, wollte zunächst keine Einschätzung des Verkaufs abgeben. Dazu lägen noch nicht genug Details auf dem Tisch. Van Gils erinnerte erneut an seine Aussage, dass es eigentlich keinen Sinn mache, einen erfolgreichen Betrieb zu zerschlagen. GEA gehört bei den Wärmetauschern zu den Weltmarktführern. Allerdings bleibe auch eine gewisse Unsicherheit angesichts des neuen Eigentümers.
Unbekannt ist Triton allerdings nicht. Der Finanzinvestor, der unter anderem einen Standort in Frankfurt hat, konzentriert sich mit seinen Aktivitäten auf mittelgroße Unternehmen in Skandinavien, Deutschland, Schweiz und Österreich. Triton investiert unter anderem für private und öffentliche Rentenkassen oder Versicherungen. Der Kauf der Wärmtauschersparte stellt für Triton ein größeres Geschäft dar.
IG-Metallchefin - und GEA-Aufsichtsrätin - Eva Kerkemeier bedauert nach wie vor persönlich, dass mit dem Verkauf die „alte“ GEA und ihre eigene berufliche Herkunft verschwinde. Abgesehen davon müsse man abwarten was passiert. „Der Verkauf kann auch eine richtige Chance bedeuten“, so Kerkemeier im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Triton selbst teilt in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass man sich darauf freue, GEA-Wärmetauscher als Einzelunternehmen weiter zu entwickeln. GEA agiere in einem Nischenmarkt mit weltweiten Wachstumsmöglichkeiten.
Strukturen sollen erhalten bleiben
Offenbar will Triton investieren und dabei die bestehenden Strukturen - inklusive Führungspersonal - bestehen lassen.
Dass der GEA-Konzern seine zweitgrößte Sparte abgestoßen hat, hat seine Ursache in der Konzernstrategie. GEA wolle in Zukunft den Maschinenbau für die Nahrungsmittelindustrie - in der es weltweit starke Nachfrage gibt - ausbauen, hatte Axel Wolferts, Leiter der Abteilung Investor Relations, bereits vor einigen Wochen gegenüber der WAZ-Redaktion gesagt. Der Erlös aus dem Verkauf - dem die Kartellbehörden allerdings noch zustimmen müssen - soll für den Ausbau des Kerngeschäfts verwendet werden.