Herne. Wegen des A 43-Umbaus fahren mehr Autos durch die Corneliusstraße in Herne, so die SPD. Sie fragt: Was kann man dagegen tun? Das sagt die Stadt.
Die Corneliusstraße in Wanne-Eickel hat ein Problem, kritisiert die SPD-Bezirksfraktion: Wegen der Umbaumaßnahmen auf der A 43 beziehungsweise damit auch auf Teilen der A 42 habe sich die Straße zu einer „beliebten Ausweichroute“ entwickelt, sagt der Bezirksverordnete Torsten Becker. Seine Frage an die Stadt: Kann die Verwaltung diese Missstände lösen?
Die Situation auf der Corneliusstraße, die Crange und Baukau-West verbindet, war am Dienstag Thema in der Bezirksvertretung Wanne – eigentlich. Wegen der Corona-Pandemie wurden wie zuletzt auch in anderen politischen Gremien die Anfragen aus den Fraktionen nicht in der Sitzung von einem Vertreter der Stadt beantwortet, sondern nur schriftlich im Nachhinein. So wurde die Sitzungsdauer verkürzt.
Nach Angaben des SPD-Bezirksverordneten Torsten Becker ist die Corneliusstraße insbesondere im Bereich zwischen Berliner Straße und Heerstraße betroffen. Beschwerden von Anwohnern über zu hohe Geschwindigkeiten sowie nicht hinnehmbare Parksituationen hätten sich gehäuft. Ein Beispiel: „Es werden Einfahrten zugeparkt, und die Anwohner können dadurch mit ihrem Fahrzeug gar nicht oder nur schwerlich auf ihr Grundstück.“
Herne: Stadt will kontrollieren und Ordnungswidrigkeiten ahnden
Die Corneliusstraße sei weder eine offiziell ausgewiesene Umleitungsstrecke im Rahmen der Baumaßnahmen rund um das Autobahnkreuz Herne A 42/43 noch eine dauerhafte Bedarfsumleitung für den Autobahnbetrieb, heißt es in der schriftlichen Antwort der Stadt. Dennoch sei es nicht auszuschließen, dass einzelne Verkehrsteilnehmer für bestimmte Fahrten statt der beiden Autobahnen die Corneliusstraße nutzten. Das widerspreche jedoch nicht der Klassifizierung der Straße als Landesstraße mit regionaler Verkehrsbedeutung, sprich: Das sei völlig in Ordnung.
Im Zuge der Geschwindigkeitsüberwachung würden zudem auch in der Corneliusstraße regelmäßig Radarmessungen vorgenommen. Aber: „Über das übliche Maß hinausgehende Verstöße wurden dabei bisher jedoch nicht festgestellt“. Die angespannte Parksituation unter anderem mit zugeparkten Einfahrten sei der Verwaltung jedoch bekannt. Das habe aber nichts mit möglichem Ausweichverkehr zu tun: Das Parken vor Grundstückseinfahrten, auf Gehwegen oder in Bushaltestellen sei „individuelles Fehlverhalten“, das durch weitere Reglementierungen nicht zu verhindern sei.
Daher sehe die Verwaltung dort lediglich die Möglichkeit einer „konsequenten Überwachung und Ahndung der Ordnungswidrigkeiten“. Das, so die Stadt abschließend, werde an der Corneliusstraße im täglichen Präsenzdienst vorgenommen.