Herne.. Ein starkes Signal für Vielfalt, Inklusion und eine gute Familienpolitik will die Lebenshilfe Wanne-Eickel am 1. Familientag, Samstag, 13. September, senden. „Familie bunt bewegt“ ist das Thema des Tages und wendet sich an die gesamte Stadtgesellschaft.
Lebenshilfe-Vorsitzende Christine Tunkel: „Uns gibt es seit 1968. Wir wollen gute Politik für Familien einfordern und passgenaue Hilfen durchsetzen.“
Die Lebenshilfe in Wanne-Eickel ist Träger der Frühförderstelle, der Heilpädagogischen Fachberatung und Träger von fünf integrativen Kindertagesstätten. Diese sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Drei der Kitas wurden für ihre Stadtteilorientierung als Familienzentrum zertifiziert. Grundlage der Arbeit der fünf Tageseinrichtungen ist die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung.
Wie Tunkel erklärt, hat sich die Lebenshilfe nun vorgenommen, beim Thema Familie in den nächsten Jahren noch stärker mitzureden und mitzumischen als bisher. „Familien mit behinderten Angehörigen brauchen die Gesellschaft, aber sie bringen die Gesellschaft eben auch voran.“
Wo Familien der Schuh drückt
Die Lebenshilfe weiß genau, „wo Familien der Schuh drückt“, hat die Bedeutung der Familien seit langem erkannt, so Heike Müller, stellvertretende Leitung der Kita „Phantasia“. Ja: „Durch den täglichen Kontakt zu mehr als 500 Familien aus dem Stadtgebiet ist das Thema Familie der Schwerpunkt unserer Arbeit.“ Eine Arbeit, die sich für beide Seiten lohnt. Denn: „Ohne das Engagement der Familien läuft nicht viel, ohne die Unterstützung der Familien kann auch Teilhabe nicht funktionieren“, so Michelle Müntefering (SPD-MdB) in ihrem Grußwort zum Familientag der Lebenshilfe Wanne-Eickel.
Dankbar für die Unterstützung durch die Frühförderung und die Kita ist Mandy Insinna. Ihr heute vierjähriger Sohn Luca kam als Frühchen mit genetisch bedingtem Kleinwuchs zur Welt. „Ohne die Hilfe und Beratung würden wir nicht da stehen, wo wir jetzt sind.“
Lange Anmeldelisten für die Kitas
Sie lobt die Kontakte zu anderen Familien mit behinderten Kindern, kann sich keine bessere Kindertagesstätte vorstellen. „Es gibt keine Vorurteile hier. Die Kinder werden nicht getrennt, jeder spielt mit jedem.“ Die Förderung ist super, da ihr Sohn in der Kita Therapien in vielfältiger Form nutzen kann. „Woanders wird geguckt, hier wird gefragt“, lobt die 31-jährige Mutter den Integrationsansatz.
Die Kindertagesstätten sind so beliebt, dass es überall lange Anmeldelisten gibt. Ganz bewusst kommen auch Eltern von nichtbehinderten Kindern in die Einrichtungen, weil diese mit ihrer Arbeit in den Stadtteilen sehr gut integriert sind. Bettina Raatz, Geschäftsführerin der Kitas: „Wir nehmen jedes Kind auf, egal welche Behinderung oder Nationalität. Das machen andere Kitas nicht.“ Und Heike Müller verdeutlich den zutiefst menschlichen Ansatz: „An erster Stelle steht die Teilhabe am Leben.“
Das Programm am Familientag
Der Aktionstag der Lebenshilfe Wanne-Eickel „Familie bunt bewegt“ am Samstag, 13. September, ist ein offenes und für alle kostenloses Angebot, einander kennenzulernen.
Unter dem Motto „Bunte Träume fliegen lassen“ öffnet die integrative Kindertagesstätte „Wilde Wiese“ an der Jürgen-von-Manger-Straße 6-10 von 9 bis 12 Uhr die Türen. Im Angebot sind Bewegungsspiele, Straßenmalaktion und Luftballonwettbewerb.
Von 10 bis 13 Uhr hat der „Löwenzahn“, eine integrative Kita und Familienzentrum, an der Grabenstraße 1 geöffnet. Hier stehen Bewegungs- und Bastelangebote im Mittelpunkt.
Unter dem Thema „Familienwandertag“ öffnet die integrative Kita und Familienzentrum „Phantasia“ am Juri-Gerus-Weg 11 von 10.30 bis 13.30 Uhr. Schwerpunkte sind ein gemeinsames Picknick sowie Trommelaufführungen.
„Wir bewegen uns gemeinsam“ lautet das Motto der integrativen Kita „Däumling“ an der Dahlhauser Straße 65a. Von 14 bis 16 Uhr werden lustige Bewegungsspiele für Groß und Klein angeboten.
Zum „Kunterbunten Spätsommertreiben“ öffnet die integrative Kita und Familienzentrum „Regenbogenland“ an der Friedrich-Brockhoff-Straße 23 von 15 bis 18 Uhr die Türen. Schwerpunkt: kreative Bastel- und Bewegungsangebote, grillen, Kaffee und Kuchen.
Eine offene Gesprächsrunde für Eltern gibt es am Dienstag, 23. September, ab 20 Uhr in der Frühförderstelle am Nachtigallenweg 25.