Bochum/Herne. Bei einer Drogenrazzia in Wanne-Eickel stoßen Polizisten auch auf diverse Waffen. Einem mutmaßlichen Dealer drohen deswegen viele Jahre Haft.
Zwei Jahre nach einem Drogen- und Waffenfund in einer Mietwohnung in der Wanne-Eickeler Innenstadt muss sich ein mutmaßlicher Drogendealer (43) seit Freitag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Vor allem die Vielzahl an vorgefundenen Stich- und Schlagwaffen, darunter auch ein Kantholz, könnten dem Wanne-Eickeler am Ende eine empfindliche Gefängnisstrafe einbringen.
Klappmesser, Baseballschläger, Elektroschocker und Kantholz
Im Prozess vor der 1. Strafkammer geht es um unerlaubten Besitz von und Handel mit unterschiedlichen Drogen. In der Zeit von April bis Dezember 2019 soll der Wanne-Eickeler von einem Zwischenhändler insgesamt sieben Kilogramm Haschisch angekauft und nach und nach an diverse Kunden weiterverkauft haben. Darüber hinaus soll der Angeklagte in der Folgezeit auch noch mehrere Deals mit fast einem halben Kilogramm Amphetaminen abgewickelt haben.
Am 16. Dezember 2019 war es zu einer polizeilichen Durchsuchung der Wanne-Eickeler Wohnung gekommen. Dabei waren neben Drogen (Amphetamine, Haschisch, Marihuana) auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden - zwei Eis-Crusher, eine Feinwaage und eine Kaffeemühle. Außerdem waren die Polizisten auf ein Klappmesser, einen Elektroschocker, einen Baseballschläger mit Lampenfunktion sowie ein Kantholz gestoßen. Weil die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass die Waffen von dem Angeklagten bewusst „griffbereit“ in Drogennähe platziert worden sind, lautet die Anklage auch auf bewaffneten Drogenhandel. Übliche Mindeststrafe: fünf Jahre Haft.