Herne. Die Politik in Herne will die Hundewiesen nicht einzäunen. Gut oder falsch? Zwei WAZ-Redakteure – zwei Meinungen. Hier ein Pro & Contra.

In Herne gibt es keine eingezäunten Hundewiesen, und dabei soll es auch bleiben. Ist das richtig oder falsch? Brauchen wir umzäunte Hundewiesen? Dazu ein Pro & Contra der WAZ-Redakteure Michael Muscheid und Tobias Bolsmann.

Pro: Wir brauchen umzäunte Hundewiesen

Würde eine „Modellwiese“  begrüßen: WAZ-Redakteur Michael Muscheid.
Würde eine „Modellwiese“ begrüßen: WAZ-Redakteur Michael Muscheid. © Unbekannt | WAZ

Einzäunung von Hundewiesen? Dafür gibt es gute Gründe. Wir sind hier nicht im Allgäu oder im Sauerland: Herne ist eine der am dichtesten besiedelten Städte Deutschlands, er gibt wenig Platz für Mensch und Tier. Hunde können hier kaum frei toben, ohne sich zu gefährden oder Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer zu stören. Deshalb brauchen sie einen geschützten Bereich.

Andere Städte machen es vor: Sie bieten Hundewiesen an – mit und ohne Umzäunung. Beides macht Sinn, denn nicht an allen Stellen passen Zäune ins Stadtbild. Deshalb ist die Idee einer „Modellwiese“ nur zu begrüßen. Hundehalter, deren Tiere jung oder ängstlich sind, können dort mit ihren Vierbeinern ohne Probleme trainieren oder sie einfach nur herumtollen lassen. Warum also das Ganze nicht einmal testen?

Wenn die Umzäunung von allen Seiten angenommen wird, könnte so ein Modell, wenn gewünscht, Schule machen und eine oder mehrere weitere Hundewiesen könnten eingezäunt werden. Dem guten Miteinander von Menschen mit und ohne Hunden würde das nicht schaden – im Gegenteil.

Contra: Wir brauchen keine umzäunten Hundewiesen

Gegen umzäunte Hundewiesen: WAZ-Redakteur Tobias Bolsmann.
Gegen umzäunte Hundewiesen: WAZ-Redakteur Tobias Bolsmann. © Unbekannt | WAZ

Einzäunung von Hundewiesen? Dafür gibt es nicht den geringsten Grund. Eine Einzäunung würde bedeuten, dass ein Teil von Parkflächen einer kleinen Gruppe von Nutzern vorbehalten bleibt, diese Vorzugsbehandlung ist nicht zu rechtfertigen. Außerdem weiß ich als direkter Anwohner des Dorneburger Parks aus eigenem Erleben, dass diverse Hundebesitzer ihre Tiere auch jenseits der Wiese ohne Leine laufen lassen. Und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich dieses ordnungswidrige Verhalten mit einem Zaun ändern wird. Auch in Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten wird die Leinenpflicht reihenweise ignoriert.

In der Vergangenheit haben Hundebesitzer verlangt, dass sie etwas für ihre Hundesteuern bekommen, zum Beispiel eingezäunte Hundewiesen. Erstens sei daran erinnert, dass es keine zweckgebundenen Steuern gibt. Zweitens: So lange Hundebesitzer meinen, sie könnten mit den Kotbeuteln das Stadtbild „dekorieren“, anstatt es im nächsten Mülleimer oder in der eigenen Tonne zu entsorgen und so lange „Tretminen“ einfach liegen bleiben, gibt es keinen Grund, etwas zu verlangen.