Herne. Die AfD in Herne ist schon wieder ohne Vorstand: Parteichefin Beate Fiedler und Vize Uwe Lawrenz schmeißen hin. Wie es zu diesem Schritt kam.
Nach der Spaltung der AfD-Fraktion im Herner Rat ist nun die Partei führungslos: Der innere Vorstand um Parteichefin Beate Fiedler legte seine Ämter nieder und trat aus der AfD aus.
Die aktuelle Situation sei für sie und ihre Vorstandskollegen „nicht mehr vertretbar“ gewesen, sagt Fiedler zur WAZ. Damit spielt sie auf den Umstand an, dass die neue, fünfköpfige AfD-Fraktion schon kurz nach den Kommunalwahlen im September 2020 im Streit um Posten und die inhaltliche Ausrichtung zerbrach. Fiedler spaltete sich mit dem Fraktionskollegen Uwe Lawrenz ab und bildet seither mit ihm die Ratsgruppe Alternative für Herne (AfH); die AfD-Fraktion hat deshalb nur noch drei Sitze. Kreisvorsitzende der AFD blieb Fiedler aber, ihr AfH-Kollege Lawrenz ihr Vize, Peter Grögler der Schatzmeister.
Partei zum zweiten Mal ohne Vorstand
Nun schmeißt das Trio hin, übrig bleiben nur zwei Beisitzer – zu wenig. „Ich will nicht in Sippenhaft genommen werden und mich immer erklären müssen“, begründet Fiedler den Schritt. Gemeint ist: Sie habe als Parteichefin nach außen hin immer wieder die Arbeit der AfD-Ratsfraktion erklären beziehungsweise vertreten müssen. Ein Unding: Mit der dreiköpfigen Fraktion habe sie nichts am Hut, weder inhaltlich noch personell. Nun, nach dem Parteiaustritt, könne sie „frei agieren“ – als Ratsfrau der AfH.
Somit ist die AfD in Herne schon zum zweiten Mal in nicht einmal zwei Jahren ohne Vorstand: Ende 2019 entmachtete der AfD-Landesvorstand die Herner Parteispitze um den damaligen Vorsitzenden Armin Wolf – wegen eines „fortgesetzten schwerwiegenden Verstoßes“ gegen die Ordnung der Partei. Nun muss der Landesvorstand wieder eine neue Führung finden.