Herne. Simon Dudel aus Herne hat den Kfz-Technikermeister als Bester seines Jahrgangs abgeschlossen. Privat fährt er einen 50 Jahre alten Opel.

„Das Thema Auto interessiert mich sehr, deshalb wollte ich die höchste Qualifikation machen“, sagt Simon Dudel schlicht. Der 22-jährige Wanne-Eickeler hat im vergangenen Jahr seinen Kfz-Technikermeister als Bester seines Jahrgangs abgeschlossen. Er ist einer von 18 Jungmeistern, die angesichts ihrer hervorragenden Leistungen von der Handwerkskammer Dortmund als Bestmeister ausgezeichnet wurden.

Seit Oktober arbeitet Simon Dudel bei der Bieling Automobil GmbH in Herne. „Meine Ausbildung habe ich in der Niederlassung in Herten gemacht, wo auch mein Vater als Werkstattmeister arbeitet“, erklärt der Jungmeister. Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker konnte er um ein halbes Jahr verkürzen, der Meister dauerte aber etwas länger als geplant: „Eigentlich sollte es von Juli 2019 bis April 2020 gehen. Aber durch Corona hat es sich auf August verschoben.“

„Es ist schon ein gutes Gefühl, den Titel zu haben“

Der Vorteil, den Meister kurz nach der Ausbildung zu machen, sei, dass man noch im Lernfluss drin ist. Die Meisterausbildung bestand aus vier Teilen: Wirtschaft, Ausbildung, Kfz in Theorie und Praxis. „Es ist schon ein gutes Gefühl, den Titel zu haben.“ Dass er noch so jung ist, störe seine Kollegen nicht. „Ich werde gut angenommen, dem Titel wird eine gewisse Achtung entgegengebracht.“ Zudem gehe der langjährige Meister des Betriebs in ein paar Jahren in Rente. „So haben wir eine sanfte Übergabe und ich muss nicht sofort alles alleine stemmen.“

Aktuell ist Simon Dudel vor allem in der Werkstatt aktiv, macht Organisatorisches, verteilt zum Teil Aufgaben und unterstützt die Kollegen. Häufig kümmere er sich um Technik und Spezialfälle. Aber auch ältere Fahrzeuge schrecken ihn nicht ab: „Da muss man dann das ganze System prüfen“, erklärt er lächelnd. „Es ist schön, wenn man den Fehler findet.“ Diese Detektivarbeit mache ihm Spaß. Autos waren schon immer sein Ding und so ist es nicht verwunderlich, dass er auch privat am liebsten schraubt. „Zuhause geht es nur um Autos, wenn wir zusammensitzen“, sagt der Wanne-Eickeler und lacht. „Mit drei Jungs ist das schon so ‘ne Sache. Aber meine Mama macht das alles mit.“ Sein älterer Bruder hat als Bauingenieur beruflich zwar nichts mit Autos zu tun, fährt aber gerne.

Simon Dudel, der sein Abitur auf dem Gymnasium Eickel machte, interessiert sich für alle Arten von Autos – ob alt oder neu. „Die ganze Entwicklung ist spannend.“ Auch in seiner Freizeit drehe sich alles um Autos. So besucht er Messen, Rennen, Treffen für Oldtimer, Youngtimer oder offene Marken. Eine Rally hat er noch nicht mitgemacht, könnte er sich aber gut vorstellen. Privat fährt der 22-Jährige Opel – aktuell den Oldtimer seines Vaters, einen Opel Rekord C Coupé. Seine Freunde wundere das nicht: „Wer mich kennt, findet das normal.“ Sein Traumauto ist allerdings kein Opel, sondern ein Nissan Skyline R32 GTR. „Das wäre das Nonplusultra, aber das Modell ist sehr selten und nicht gerade günstig.“

>> MEISTERFEIER FAND ALS LIVESTREAM STATT

■ Normalerweise findet die Meisterfeier der HWK Dortmund im Dortmunder Konzerthaus statt.

■ Aufgrund der aktuellen Situation wurde sie in diesem Jahr digital als Livestream organisiert.

■ Insgesamt wurden 325 neue Handwerksmeister gefeiert.