Herne. Viele Herner leiden an der Lungenkrankheit COPD. Sie haben ein leicht erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung.
In Herne leben rund 10.000 Menschen ab 40 Jahren mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD. Das sind 11 Prozent der Bevölkerung. In gesamt Westfalen-Lippe liegt der COPD-Anteil bei 8,3 Prozent. Das geht aus dem aktuellen AOK-Gesundheitsatlas hervor.
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Atemnot, Husten und Auswurf. Das seien die typischen ‚AHA‘-Symptome von COPD. Wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung dieser Volkskrankheit sei das Rauchen, teilt die AOK mit. Laut Gesundheitsatlas hat Herne einen hohen Raucheranteil. Neben dem Anteil der Rauchenden spiele eine hohe Feinstaubbelastung in Herne eine Rolle für die Häufigkeit der COPD, so die AOK. Der Atlas gehe ebenfalls darauf ein, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen (Deprivation) häufiger an COPD erkranken als Menschen mit einem hohen sozialen Status. Herne befinde sich in der Kategorie mit einer hohen Deprivation.
Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung leicht erhöht
Der AOK-Gesundheitsatlas habe zudem untersucht, welche Auswirkungen das Coronavirus auf COPD-Patienten hat. „Derzeit wird davon ausgegangen, dass für COPD-Patienten kein erhöhtes Infektionsrisiko im Vergleich zu Patienten ohne COPD besteht“, so AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Jedoch werde nach ersten Erkenntnissen davon ausgegangen, dass COPD-Patienten im Falle einer Infektion ein moderat erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung haben.
Auch das Risiko für eine Krankenhausaufnahme sei ebenfalls leicht erhöht. Die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung, der Gabe von Sauerstoff oder einer invasiven Beatmung sei bei Vorliegen einer COPD etwa doppelt so hoch gewesen. „Deshalb gehören COPD-Patienten auch zu den Risikopersonen, die bevorzugt geimpft werden sollen“, so Kock.