Herne. Die Stadt Herne möchte die Spielplätze 2021 mit einem erhöhten Budget in Form bringen. Durch Lieferengpässe verzögert sich die Sanierung aber.

Die Stadt Herne investiert in diesem Jahr ein deutlich erhöhtes Budget in Spielplätze. Insgesamt stehen im Jahr 2021 260.000 Euro zur Verfügung, teilt die Stadt mit. Doch es zeichnet sich schon jetzt ab, dass sich die geplanten Baumaßnahmen aufgrund von Lieferschwierigkeiten verzögern werden.

„Insgesamt 16 Spielplätze sollen in diesem Jahr erneuert werden“, sagt Nina Haupt, Sprecherin der Stadt Herne. Dabei sollten einzelne Spielplätze besser ausgestattet werden, bei anderen würden Spielgeräte eins zu eins durch neuere ersetzt. Von den von der Politik genehmigten 260.000 Euro sollen 40.000 Euro in jedem Stadtteil investiert werden, dazu kommen noch einmal 100.000 Euro, mit denen dringende Projekte finanziert werden können, zum Beispiel neue Geräte für Plätze, wo Geräte fehlen oder veraltet sind, so die Stadt.

Herne: Spielgeräte akut vergriffen

Doch wie in anderen Bereichen zeigen sich auch hier Auswirkungen der Corona-Krise: „Die Lieferzeiten der Hersteller sind aufgrund von Rohstoffmangel sehr lang und somit verzögert sich ebenfalls der Einbau“, bedauert Nina Haupt. „Manche Geräte sind akut vergriffen, so dass die Kollegen kurzfristig auf andere Spielgeräte umsteigen müssen.“ Deshalb möchte die Stadt auf WAZ-Anfrage auch nicht sagen, auf welchen Spielplätzen in Herne und Wanne-Eickel genau welche Änderungen vorgenommen werden.

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Fest stehen hingegen schon die Spielplätze, die in diesem Jahr erneuert werden sollen. In Sodingen sind das laut Stadt die Spielplätze an der Mühlhauser Straße, am Gysenberg, der Spielplatz Aufm Kolm, Vellwigstraße, Diedrichstraße und Saarstraße. In Herne-Mitte sollen die Spielplätze Behrenspark, Erlenweg und Leibnitzstraße in 2021 saniert werden. In Wanne sind es laut Stadt der Spielplatz Flora Marzina, Thießstraße, Friedrich Brockhoff Straße und Franzpark. Und in Eickel wird in die Spielplätze Auf der Wilbe, Saarlandstraße und Tiergehege investiert.

Projektgruppe hat Spielplätze im Blick

In Herne berät eine Projektgruppe „Kinderfreundliche Stadt“ gemeinsam, welche Spielplätze überarbeitet werden müssen und wie sie später einmal aussehen sollen. Dabei sitzen Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen. „Vor allem im Sommer sind die Spielplätze ein wichtiger Teil der städtischen Infrastruktur. Sie machen die Stadt lebenswert und attraktiv für junge Familien“, sagt Sarah Gentilini vom Fachbereich Kinder-Jugend-Familie. „Wenn wir einen Spielplatz überarbeitet haben, kommen oft deutlich mehr Kinder als vorher.“

Die Spielflächen in Herne hat auch der neue Dezernent für Bildung, Jugend und Kultur, Andreas Merkendorf, im Blick. „Spielplätze sind für Kinder unheimlich wichtig“, sagt er. Er freut sich über den deutlich erhöhten Etat, der 200.000 Euro über dem vieler Vorjahre liege. „Wir möchten eine Spielplatz-Bedarfsplanung machen und gucken, wie die Spielplätze genutzt werden und von wem.“ Dort, wo die Nutzung ausbaufähig ist, solle mehr auf die Spielflächen aufmerksam gemacht werden - etwa in Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen, so Merkendorf.

Etat längerfristig anpassen

Dann müsse perspektivisch die Frage gestellt werden, ob das Budget überhaupt reiche. Schließlich seien „Spielplätze für Kinder das Wichtigste, was es gibt“, so Merkendorf. Schließlich hätten viele Bürger in Herne keinen Garten, keinen Balkon. Der Austausch eines einzigen Spielgerätes koste allein um die 10.000 bis 20.000 Euro, so der Dezernent.

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Und die Kosten würden durch den Baustoffmangel derzeit deutlich steigen. „Wir haben es mit sehr starken Preisanstiegen zu tun“, sagt Nina Haupt. Auch deshalb müsse sehr kurzfristig geschaut werden, welche Spielgeräte zu welchem Preis für welchen Spielplatz angeschafft werden können. Eines stehe aber fest: „Die Kollegen versuchen, die Spielplätze so schnell und so schön wie möglich fertig zu bekommen.“

>>> WEITERE INFORMATIONEN: Projektgruppe „Kinderfreundliche Stadt“

Der Projektgruppe gehören von der Stadt Herne Vertreter des Jugendamtes als auch des Fachbereichs Stadtgrün sowie das Kinder- und Jugendparlament an. Außerdem arbeitet die Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü mit.

Einmal im Monat besprechen sie sich, planen und beraten auch über Beschwerden oder Fragen der Hernerinnen und Herner. Per E-Mail sind sie unter Projektgruppe-kinderfreundliche-Stadt@herne.de zu erreichen.