Herne. Zwei Nachtschwärmer richten durch Brandstiftungen in Herne einen Millionenschaden an. Jetzt müssen sie ins Gefängnis. So lautet das Urteil.

Nach zwei verheerenden Großfeuern in einer Tiefgarage und einem Supermarkt-Gebäude in Wanne-Eickel sind die zwei 16 und 28 Jahre alten Brandstifter am Mittwoch am Bochumer Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Gegen den jugendlichen Täter wurden dreieinhalb Jahre Jugendhaft, gegen den erwachsenen Angeklagten sogar fünf Jahre und zehn Monate Gefängnis verhängt – die Strafe des 28-Jährigen umfasst allerdings auch noch zusätzlich einen bewaffneten Raubüberfall in Essen.

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In der Nacht auf den 30. Januar 2021 hatten die Angeklagten zunächst in einer Tiefgarage an der Heidstraße einen Pkw angezündet, kurz danach einen folgenschweren Großbrand an der Netto-Filiale an der Herner Straße entfacht. Trotz aller schnell eingeleiteten Löschmaßnahmen stürzte bei dem Supermarktgebäude damals das Dach komplett ein.

Herne: Brandstifter-Duo wurde im Hühnerstall festgenommen

Festgenommen worden war das Brandstifter-Duo seinerzeit in einem Hühnerstall. Im Prozess vor der 3. Strafkammer war von einem Gesamtschaden durch beide Feuer in Höhe von rund zwei Millionen Euro die Rede. Beide Angeklagte hatten vor Gericht Geständnisse abgelegt. Danach sollte das Niederbrennen des Autos Spuren eines Diebstahls vertuschen.

Der Brand an der Netto-Filiale sei rasend schnell außer Kontrolle geraten, nachdem man eigentlich „nur“ aus einer Art Langeweile heraus einige Pappkartons angesteckt habe. Richter Johannes Kirfel sprach in diesem Zusammenhang am Mittwoch von einer „hirnrissigen Idee“.