Herne/Recklinghausen.. Kanuten aus Herne entdecken das Stehpaddeln: Die Sportler des Kanuvereins Recklinghausen II, die in Herne residieren, werben mit neuer Sportart um mehr Mitglieder. Am 18. Mai trägt der Club die erste NRW-Landesmeisterschaft auf dem Kanal aus.



Wenn erwachsene Menschen auf einer Art Surfbrett stehen und mit einem Paddel über den Rhein-Herne-Kanal gleiten, sieht das ziemlich komisch aus. Vor einigen Jahren hat sich ein kleiner Haufen von Wassersportlern zusammengefunden, um genau dies sportlich zu betreiben. „Stand-Up-Paddling“ (SUP) heißt die Trendsportart, die jetzt auch am Rhein-Herne-Kanal Einzug gehalten hat – zu Deutsch: Stehpaddeln.

Dabei hatten die Sportler vom Kanuclub Recklinghausen II, die in Herne residieren, nicht viel mit SUP zu tun. „Eines Tages war da dieser Eddy, der mit seinem Brett und seinem Paddel an unserem Steg Pause machte“, erzählt Kassenwart Christian Delbeck (43). Das war im Jahr 2011. Plötzlich ging alles ganz schnell: Der mysteriöse Eddy wurde Mitglied im Club und infizierte gleich mehrere Mitglieder mit dem SUP-Virus. „Seitdem haben sich viele Mitglieder ein eigenes Brett gekauft“, sagt Delbeck. Und: Die Mitgliedszahl stieg dank Mundpropaganda stetig an.

Ein gutes Brett kostet bis zu 3000 €

Dabei ist die Sportart nicht für jedermanns Geldbeutel geeignet. Ab 500 Euro gibt es ein Brett, gute Geräte können bis zu 3000 Euro kosten, nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile fahren gut 20 Mitglieder des Vereins SUP, insgesamt hat der Kanuclub Recklinghausen II, der sein Vereinsgelände auf Herner Boden betreibt, 80 Mitglieder. Die gesamte Führungsriege besteht zudem aus Hernern.

Das Prinzip des SUP ist im Grunde recht einfach. Koordination und etwas Gleichgewicht – mehr wird für die Sportart nicht benötigt. Es heißt, der ganze Körper arbeite beim Fahren. Die Beine sorgten fürs Gleichgewicht, der Rumpf für den Antrieb. „Man gewinnt aber relativ schnell an Sicherheit“, sagt Club-Geschäftsführer Torsten Griebeling (46), der vor einigen Jahren selbst aufs Brett stieg.

Nur die Wellen der vorbeifahrenden Schiffe auf dem Rhein-Herne-Kanal, erklärt er, könnten schon mal für Probleme bei den Stehpaddlern sorgen.

Demnächst Landesmeisterschaft

Bisher konnten die SUPler, wie sie sich selbst nennen, nur bei Regatten auf dem Kemnader See in Bochum oder dem Fühlinger See in Köln antreten. Schon bald wird es aber auf heimischen Gewässern um die Wurst gehen. Dann treten die SUP-ler unter dem Namen „Kanello-Supclub“ als Gastgeber bei den NRW-Landesmeisterschaften an. Der Austragungsort: der Rhein-Herne-Kanal. „Dort wollen wir uns für die Deutschen Meisterschaften in Köln qualifizieren“, sagt Geschäftsführer Torsten Griebeling.