Herne. Der Oberbürgermeister kam mit der Kutsche und eröffnete den Markt. Die Traditionsveranstaltung kämpft mit verhaltenem Interesse. Nur ein Händler war mit seinem Stand auf dem Markt vertreten. Einige Besucher waren enttäuscht.
Sehen und gesehen werden – das ist wohl das Motto auf dem Cranger Pferdemarkt in Wanne. Nur noch ein Händler stellt seine Waren auf dem Markt aus. „Der Zuspruch war wirklich schon einmal besser. Wenn ein weiterer Händler hier wäre, würde sich das Ganze für mich gar nicht mehr lohnen“, sagt Gerd Kettler. „Trotzdem ist es auch immer wieder schön, hier zu sein“, sagt der 44-Jährige.
Lisa Music sucht an seinem Stand gerade Zubehör für ihr Pferd Maiko. Nur so recht entscheiden kann sich die 22-Jährige noch nicht. „Ich stöbere hier ein bisschen. Aber das Angebot war auch wirklich mal besser“, sagt sie, während sie die Pferdedecken begutachtet.
Probereiten auf dem Markt
Auf einer kleinen Weide hinter dem Stand von Gerd Kettler stehen sechs Pferde und ein Pony. Sie sollen hier – nach alter Tradition – verkauft werden. Schließlich gibt es den Cranger Pferdemarkt schon seit dem 15. Jahrhundert.Wer sich hier ein Pferd kaufen möchte, der muss allerdings auch etwa 2500 Euro bezahlen.
„Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Unsere Pferde gehen gut mit dem Stress um“, sagt Geraldine Herrmann von Sport- und Freizeitpferde Loick. „Wobei wir die Pferde auf dem Markt meist auch nicht verkaufen. Interessenten kommen eher später noch einmal auf unseren Hof“, sagt die 20-Jährige. Viele würden die Tiere auf dem Pferdemarkt allerdings gerne einmal Probereiten.
Vorführungen auf dem Pferd
Um 14 Uhr kommt dann Oberbürgermeister Horst Schiereck – gemeinsam mit Kirmesmaskottchen Fritz – in einer Pferdekutsche. Auf dem Platz dreht er eine Runde sogar im Stehen – zugegeben ein wenig verkrampft. Vom Publikum gibt’s trotzdem wohlwollenden Applaus.
Nach der offiziellen Eröffnung des Marktes gibt’s dann noch einige Vorführungen. So können auch die ganz kleinen Anfänger auf den Ponys ihr Können zeigen; außerdem finden Reiterspiele statt. Die Vorstellung von zwei Barockpferden fällt dann ganz stilecht aus – beide Reiter tragen entsprechende Kleider – und können sich trotzdem auf den Tieren halten.