Herne. Mit Escape-Theater und Lesungen hat das Kleine Theater 2020 dem Virus getrotzt. Auch für das nächste Jahr ist der Verein vorbereitet.
Das Kleine Theater lässt sich von der Coronakrise nicht unterkriegen. "Wir sind vorbereitet und stehen in den Startlöchern", versichert Theatersprecher René Lehringer. Das betreffe sowohl die Hygiene-Standards als auch die inhaltlichen Überlegungen.
Startzeitpunkt nicht abzusehen
Wann es weiter gehe im zur Zeit geschlossenen Kleinen Theater an der Neustraße könne das Ensemble allerdings nur sehr schwer einschätzen, sagt Lehringer. "Sobald möglich, werden wir wieder mit unserem Theater-Escape beginnen." Das Escape-Spiel mit dem Titel "Das ewige Licht" hatte im Oktober als buchbares Angebot für kleine Gruppen Premiere. Die Besucher müssen in dem Spiel den Theatergeist Eddy finden. "Auch unsere Lesungen im Theater sollen als erstes wieder starten", ergänzt der Sprecher des Kleinen Theaters. Auch dieses Format wurde in der Coronazeit aus der Not geboren. Gelesen wurde bei der Premiere Ende Oktober aus dem bekannten Roman „Erzähler der Nacht“ von Rafik Schami.
Eigenproduktionen sind vorbereitet
Als nächstes will das Kleine Theater dann wieder Gastspiele planen. "Unser Magic Weekend wurde bereits auf den April verlegt", kündigt René Lehringer an. "Die Wiederaufnahme unserer Eigenproduktionen können wir erst planen, wenn der weitere Verlauf der Pandemie und des Lockdowns erkennbar ist." Vorgesorgt ist jedenfalls: Das Stück "Täglich grüßt der Sensenmann" von Christian Weymayr ist fertig inszeniert und wartet auf seine Premiere. Auch Jürgen Seifert, der zweite Hausautor, hat sein neuestes Stück fertig geschrieben. Hier können die konkreten Planungen sofort starten, wenn dies wieder möglich ist. In der Komödie geht es um eine "Paarvermittlung im Mondschein" verrät Seifert, der mit einer Premiere nicht vor 2022 rechnet. Er hofft, den vielversprechenden "Petersilienmörder", der nach nur 18 Vorstellungen abgebrochen wurde, wieder aufnehmen zu können. Und für den Sommer plant das Theater eine Neuauflage ihres Hoftheaters.
Lieber live als Livestream
Einem Trend allerdings verweigert sich das Theater: "Wir werden keine Shows und Stücke streamen und online zeigen", sagt Lehringer. "Wir sind der Meinung, das Theatererlebnis ist live und funktioniert auch nur live. Eine Ausnahme könnte sein, dass wir Lesungen streamen."
Coronakonformer Umbau
In der Zwischenzeit sind die Umbau-Arbeiten in der ehemaligen Gaststätte an der Neustraße weitgehend abgeschlossen. Die Klimaanlage mit HEPA-Luftreinigungsfilter sei installiert, Desinfektionsspender für Hände und WC ebenfalls. Es gibt Plexiglasscheiben an der Theaterkasse und an der Theke, und bei Bedarf stehen auch mobile Bühnenwände zur Verfügung.
"Dank des Vermieters wird es auch noch Maßnahmen in der Künstler-Garderobe geben", freuen sich die Schauspieler. Hier würden Fenster und Türen umgebaut, damit effektiver gelüftet werden könne.
>>> Das Theater bleibt zunächst bis 10. Januar 2021 geschlossen. Mehr Infos, auch zu Unterstützungsmöglichkeiten, auf www.theater-herne.de.