Herne.. Bei drei Verkehrsthemen ging den Politikern in der Bezirksvertretung Sodingen der Hut hoch. Und zwar: in Sachen Fahrbahnschäden auf der Pöppinghauser Straße, beim Lärmschutz an der A 42 und beim Thema Kreisverkehr am Emsring.


In der Antike wäre Ralf Lieder als Überbringer schlechter Nachrichten möglicherweise geköpft worden. In der Bezirksvertretung Sodingen kam der Abteilungsleiter im städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr glimpflicher davon, doch dem Unmut der Politik sah er sich sehr wohl ausgesetzt. Dass die Beschwerden über marode Straßen, Autobahnlärm und verweigerte Fördermittel für sinnvolle Verkehrsmaßnahmen nicht neu sind, sorgten für zusätzlichen Zündstoff. Im Kreuzfeuer der Kritik: der Landesbetrieb Straßen.NRW.

Sanierung abgelehnt

Ärgernis I: Schäden auf der Pöppinghauser Straße in Pantringshof, die zu Lärmbelastungen für Anwohner führen (wir berichteten). Straßen.NRW lehne eine Sanierung ab, weil keine Unfallgefahr bestehe, berichtete Ralf Lieder. Und: Die leeren Kassen (auch) dieser Behörde ließen keine Ausnahme zu. „Völlig inakzeptabel“ fand SPD-Stadtverordneter (und Beschwerdeführer) Thomas Spengler diese Botschaft und auch das Verhalten der Behörde. Auf seinen Brief habe er nicht mal eine Antwort von Straßen.NRW erhalten, berichtete Spengler. SPD-Fraktions-Chef Mathias Grunert kündigte weitere Initiativen in der Angelegenheit an.

Auf den hinteren Rängen

Ärgernis II: das Warten auf den Bau eines Kreisverkehr am Emsring/Pöppinghauser Straße in Pantringshof. Seit Jahren wird die Forderung nach der auch in einem unabhängigen Gutachten als sinnvoll bezeichnete Maßnahme erhoben. „Ein Kreisverkehr steht nicht auf der Agenda des Landesbetriebs“, berichtete Ralf Lieder von einem Gespräch mit Straßen.NRW. Der Kreisverkehr am Emsring liege nur auf den hinteren Rängen einer langen Prioritätenliste. Mathias Grunert (SPD) regte neue Verkehrszählungen an, weil die Dichte in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Sven Rickert (CDU) erinnerte daran, dass in einer (damals von der Alternativen Liste angestoßenen) Diskussion im April 2011 die Rede davon gewesen sei, dass bei solchen Straßenbaumaßnahmen auch der Regionalverband Ruhr (RVR) Zuständigkeiten besitze. Die WAZ kommt auf das Thema zurück.

Bürger auf den Barrikaden

Bei Ärgernis III – Klagen von A 42-Anwohnern über Lärm – sah sich auch Ralf Lieder Vorwürfen ausgesetzt. Als Kritiker trat Werner Hagedorn (Grüne) auf, der die Beschwerden von lärmgeplagten Anwohnern der Yorckstraße in Horsthausen auf die Tagesordnung gebracht hatte. Lieder verwies auch hier auf die Zuständigkeit von Straßen.NRW. Das ließ Hagedorn so nicht gelten: Er habe den Antrag schon am 25. Februar gestellt. Deshalb habe er erwartet, dass die Stadt in dieser Sache längst aktiv geworden wäre. Wie berichtet, klagen A 42-Anwohner trotz neuer Schallschutzmauern und des Einbaus von Flüsterasphalts sogar über eine Zunahme des Lärms.