Herne.. Sven Pietas (CDU) habe erkannt, dass er mit seiner Beschimpfung der SPD entgleist sei, erklärt die CDU-Spitze. Vom Tisch ist der Eklat nicht.


Als „Dreckshaufen“ hat der Sodinger CDU-Bezirksfraktionsvorsitzende Sven Pietas die gesamte SPD auf Facebook bezeichnet und damit Unmut in der rot-schwarzen Ratskooperation ausgelöst. Auch nach einem Gespräch am Wochenende zwischen Pietas und der CDU-Spitze ist das Thema nicht vom Tisch.

„Wir haben ihm die Ernsthaftigkeit der Situation vor Augen geführt“, sagt CDU-Chef Timon Radicke, der mit der Ratsfraktionsvorsitzenden Bettina Szelag am Samstag mit Pietas gesprochen hat. Dieser habe inzwischen verstanden, dass er mit seiner auf Facebook gemachten Aussage „entgleist“ sei.

SPD fordert Konsequenzen

Sven Pietas (CDU) hat die SPD auf Facebook als „Dreckshaufen“ beschimpft und erklärt, dass er froh sei, dass die Partei bald Geschichte sei.
Sven Pietas (CDU) hat die SPD auf Facebook als „Dreckshaufen“ beschimpft und erklärt, dass er froh sei, dass die Partei bald Geschichte sei. © Unbekannt | WAZ FotoPool






Am Montag werde Sven Pietas - er hat bisher öffentlich zu den Vorwürfen geschwiegen - eine Erklärung abgeben, so Radicke. Sie hätten ihm ein „sinnvolles Szenario“ aufgezeigt. Nach einer Telefonkonferenz am Dienstag mit Pietas, Szelag und ihm werde sich die CDU abschließend zu der Angelegenheit erklären, kündigt er an. Radicke nimmt seinen Parteifreund aber auch ein Stück weit in Schutz: Dieser habe in den vergangenen Jahren im Bezirk Sodingen eine „hervorragende Arbeit“ geleistet.

Die Pietas-Attacke - er hatte zusätzlich erklärt ,sich zu freuen, dass die SPD bald Geschichte sei - war auch Thema der rot-schwarzen Ratskooperationsrunde am Freitagabend. „Wir haben noch einmal unseren Standpunkt dargelegt und erklärt, dass es Konsequenzen geben muss“, sagt SPD-Vorsitzender Alexander Vogt zur WAZ.

Wie berichtet, hat Sodingens SPD-Bezirksfraktions-Chef Ernst Schilla gegenüber der WAZ angekündigt, dass die rot-schwarze Kooperation im Bezirk unter einem CDU-Fraktionsvorsitzenden Pietas nicht aufrecht erhalten werde.