Herne.. Die IG Metall lud gestern zum Neujahrsempfang. Der Ausblick der 1. Bevollmächtigten Eva Kerkemeier fiel erstaunlich positiv aus. Sie habe keine Anzeichen, dass in den Herner Metallbetrieben in den kommenden Monaten Katastrophen bevorstehen.
Neujahrsempfänge der IG Metall - das waren in den vergangenen Jahren für die 1. Bevollmächtigte Eva Kerkemeier eigentlich immer Anlässe für einen bangen Blick nach vorn. Nicht selten wackelte der eine oder andere Betrieb.
Gestern geschah etwas Neues: „Es scheinen sich keine großen Katastrophen in Herne anzubahnen. Das ist doch für die Metallbetriebe eine positive Meldung.“ Was sie damit meinte: So habe sich beim Cranger Betonpumpenhersteller Schwing der Wechsel in der Geschäftsführung positiv bemerkbar gemacht, es seien neue Ideen und Bewegung ins Unternehmen gekommen. Kerkemeiers Fazit: „Schwing kann überleben.“ Auch bei BTMT wendet sich aus Kerkemeiers Sicht das Blatt zum Positiven. Die neue Geschäftsführung wolle kräftig investieren - in neue Maschinen, aber auch in Personal. BTMT wolle wieder Arbeiten und Beschäftigte zurück ins Unternehmen holen.
Bei Vulkan und Adams Armaturen sieht Kerkemeier mit Blick aufs kommenden Jahr keinerlei dunkle Wolken. Ein Fragezeichen stehe dagegen hinter GEA. Der Konzern wolle den Bereich Wärmetauscher verkaufen. Das könne eine Chance, aber auch ein Risiko sein.
Bleibt - auch in Herne - Opel: 2014 wird dort das letzte Auto vom Band rollen, etwa 430 Beschäftigte aus Herne sind direkt vom Aus betroffen. In den kommenden Wochen werde der Sozialtarifvertrag ausgehandelt. Deshalb würden im Januar 2015 auch keine tiefen Schneisen in die Herner Arbeitslosenstatistik geschlagen.
Betriebsratswahlen
Daneben werde 2014 von Wahlen geprägt sein. So stehen - neben Kommunal- und Europawahl - im Frühjahr Betriebsratswahlen an. Ziel sei es, eine starke Interessenvertretung in den Betrieben zu haben und vielleicht in dem ein oder anderen Fall auch zum ersten Mal einen Betriebsrat zu wählen.
Darüber hinaus plant die IG Metall eine industriepolitische Konferenz, um auszuloten, wo die Stärken der Region liegen.