Herne.. Die Stadt stellt sich auf einen Ansturm auf das WAN-Kennzeichen ein. Ab Spätherbst sollen elf historische Autokennzeichen von eingemeindeten Städten und Ortsteilen wieder eingeführt werden – darunter das „WAN“ für die ehemalige Großstadt Wanne-Eickel.



Grünes Licht aus der Landeshauptstadt aber steht noch aus. Schon jetzt, sagt Michael Marquardt, Teamleiter in der Zulassungsstelle, sei die Nachfrage nach dem Alt-Kennzeichen groß. Tagtäglich gingen Anrufe von Bürgern ein, die nachfragten, wie sie an das „WAN“ kommen könnten.

Noch keine Reservierungen

Zurzeit sind 32 der rund 85 000 in Herne zugelassenen Fahrzeuge mit dem WAN-Nummernschild unterwegs – allesamt Wagen, die vor der Städteehe zwischen Herne und Wanne-Eickel im Jahr 1975 angemeldet wurden. Schon bald aber könnte die Zahl explodieren. Viele vor allem alteingesessene Wanne-Eickeler, vermutet Marquardt nach seinen Telefonaten, zeigten großes Interesse an einem Kennzeichen-Wechsel. „Der klassische Herner“, so der 40-Jährige, „wird die Füße bestimmt stillhalten.“ Hintergrund: Das „WAN“ soll allen Hernern offen stehen – egal, ob sie in Bickern oder Baukau, Holsterhausen oder Horsthausen wohnen.

Reservierungen für das alte neue Kennzeichen sind noch nicht möglich. Wer etwa „WAN-NE 1“ im Schilde führen will, muss sich noch etwas gedulden; bis das Gesetz zur Kennzeichen-Liberalisierung unterschrieben und vor Ort die Umstellung der Computer abgeschlossen ist. Dann gelte: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Der erste Schritt, immerhin, sei bereits getan: Eine Umstellung des EDV-Systems in der Zulassungsstelle sei in Auftrag gegeben.

Das „WAN“ ist übrigens teurer als das klassische „HER“ – weil das Wanne-Kennzeichen „immer automatisch ein Wunschkennzeichen ist“, erklärt der Teamleiter. Wer es ab Spätherbst „bucht“, zahle rund 75 Euro für die Ummeldung inklusive Kennzeichen und neuer Feinstaub-Plakette. Zum Vergleich: Das ist genauso viel wie ein HER-Wunschkennzeichen und rund 10 Euro teurer als das normale „HER“. Apropos Wunsch-Kennzeichen: Gut 70 Prozent der Autobesitzer, schätzt Marquardt, verlangten heute danach. Ebenfalls beliebt sei die Mitnahme des Kennzeichens bei einem Umzug in eine andere Stadt; das ist seit Anfang diesen Monats möglich. Gut zwei Drittel der Menschen, schätzt Marquardt, machten davon Gebrauch.

Bleibt noch zu fragen, was Marquardt vorhat. Der Mitarbeiter in der Zulassungsstelle ist gebürtiger Wanne-Eickeler, hat fast sein gesamtes Leben in Herne gewohnt und ist nun wieder in Wanne-Eickel zu Hause. Für ihn keine Frage: Er bleibe beim „HER“, stellt er klar.